Bürgerpegel
Schifferverein installiert „Bürgerpegel“
Beuel - (hm) „Wie huh is de Rhing?“ fragen sich jährlich besorgte
Beuelerinnen und Beueler, besonders dann, wenn die Medien vor
drohendem Hochwasser warnen und die Schifffahrt auf dem Fluss
beschränkt oder gar eingestellt wird.
Ohne Internet, Facebock oder den Medien erfahren sie es am
Schiffermast am Nepomuk-Platz. So auch seit dem letzten Sonntag als
Käpt’n Reiner Burgunder und seine Crew auf das steigende Wasser
reagierten und trotz des miesem Wetter den mobilen „Beueler
Bürgerpegel“ installierten, dessen Initiator der verstorbene
Schifferbruder Uwe Linzbach war.
Seit 2010 gibt die gelbe analoge Messlatte mit der schwarzen
Zahlenskala. Hochwasserbetroffene und Spaziergängern erhalten somit
Auskunft darüber, wie hoch der Rhein im Augenblick tatsächlich
steht. Gesichert durch die Hochwasserschutzmauer und eine Lasermessung
belegt, kann in Verlängerung der Johannesstraße jeder Interessierte
den aktuellen Pegelstand ablesen. Wäre dieser Service vom Wasser- und
Schifffahrtsamt zu Wochenbeginn wahrgenommen worden, hätte es
sicherlich nicht die differierenden Pegelmessungen und unsäglichen
Diskussionen über 40 cm Differenz in Bonn gegeben.
Bis zum Dienstagabend wurde der falsche Pegel von 7,40 Metern
kommuniziert, während der Bürgerpegel bereits am selben Tag um 18:27
Uhr bei 7,78 m stand und das THW veranlasst wurde alle Tore an der
Hochwasserschutzmauer entlang der Reinaustraße zu schließen.
„Die Aktion des Schifferverein, die sich seit dem Winterhochwasser
2011 und den Jahren danach bereits oftmals bewährt hatte, kam der
Realität diesmal sehr nahe“, stellte Käpt’n Reiner Burgunder
fest. Dessen Stellvertreter Claus Werner Müller ergänzte: „Für
viele Anrainer ist die aktuelle Information des einzigen Bürgerpegels
auf Bonner Stadtgebiet von Bedeutung, da hier analog der genaue Pegel
des Rheins auf Beueler Höhe abgelesen werden kann.“
Niedriger als zunächst aufgrund der Falschmessungen erwartet, wird
das Rheinhochwasser in Bonn also nicht ausgefallen. Die Feuerwehr
rechnet jetzt damit, dass der Scheitelpunkt mit 8,30 Meter und die
Hochwassermarke II, wo der Schiffsverkehr eingestellt wird, am
Donnerstag erreicht wird.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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