MINT- Projekt der KFG
Schon mal eine Gurke glühen gesehen?

Die heiße Phase des Versuchs hat begonnen.  | Foto: Weller
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  • Die heiße Phase des Versuchs hat begonnen.
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Beuel - Groß waren ihre Augen schon beim Betreten der Räume. So was
hatten sie noch nicht gesehen: Geheimnisvolle Apparate stapeln sich in
Räumen, die auch schon von sich aus mystisch wirken. Und dann geht
auch noch das Licht aus.

Das Kardinal-Frings-Gymnasium (KFG) in Beuel hatte 10 Klassen aus neun
benachbarten Grundschulen zu einer Reise kreuz und quer durch die
Naturwissenschaften eingeladen. Das Schöne dabei: Es waren die
Schüler vom KFG, die den Kids vermittelten, wie man etwa künstlich
einen Blitz erzeugt. Oder was passiert, wenn man eine schlichte Gurke
per Strom zum Glühen bringt. Die Antwort auf die letzte Frage vorweg:
Es stinkt erbärmlich...

Chemie, Physik und Biologie sind die Fächer, die mit teils
verblüffenden Experimenten vorgeführt wurden. Die Kids von der
Paul-Gerhardt-Schule, die in Bio sowas wie die Wasserpest
durchleuchteten, waren erstmal nur neugierig: „Wir wissen gar nicht,
was uns hier erwartet", sagen sie mit leuchtenden Augen. Aber dann,
als sie mit Leuten sprechen, die ihre Sprache verstehen und sich
selbst so ausdrücken wie sie, wurden die Geheimnisse der
Naturwissenschaften doch gelüftet. Dazu ist die Schule prima
ausgestattet: Sie verfügt zum Beispiel über ein
Fluoreszensmikroskop, das schon eine stattliche sechsstellige Summe
verschlingt. Mit dem Profigerät kann man aber dafür auch
verschiedene Zellschichten mit unterschiedlichen Farben kennzeichnen.
Und so die Entwicklung von Leben nachzeichnen. Das ist der Traum eines
jeden Biologen.

Lehrerin Larissa Pauly und ihre Schüler-Crew haben gar eine leicht
verständliche Broschüre geschaffen. Damit die jungen Gäste einfach
verstehen, wie die Dinge funktionieren. Auch mit Sehen und Hören
beschäftigten sich die jungen Bio-Gäste. Bei optischen Täuschungen
erleben sie Verblüffendes. Was zu der Erkenntnis führt, dass nichts
so ist, wie es auf den ersten Blick zu sein scheint. Diese Erkenntnis
ist sicher nicht nur für die Naturwissenschaften hilfreich...

„Wir wollen als MINT-freundliche Schule unser Wissen an die
Grundschulen weitergeben", sagt Markus Möhring. Er ist
stellvertretender Schulleiter. Und sieht, dass auch die Schüler
seiner Schule von der einmal jährlich angebotenen Veranstaltung
profitieren: „Durch die soziale Kompetenz, entwickelt durch den
Umgang mit den Grundschul-Kindern, erfahren sie selbst auch eine
Entwicklung." „Es ist einfach eine gelungene Abwechslung", erzählen
denn auch die Schüler von Q 1, die schon häufiger für MINT im
Einsatz warten. „Wir sind im LK Physik", lachen Peter, Ralf, Malte
und Mattes. Und bringen die Gurke zum Durchglühen. Und die Blitze zum
Leuchten. Sehr zum Vergnügen der Grundschulkids, die vor Freude
quieken. Wer hätte das geglaubt? Physik kann Spaß machen.

„Man merkt das Talent des Nachwuchses daran, dass die Schüler
sagen: Ich fummele gern an den Sachen rum. bis sie funktionieren",
sagen die Lehrer. Achim Huntemann ist MINT-Koordinator am KFG: „Wir
sind seit einigen Jahren MINT-freundliche Schule. Das ist aber neben
Sport, Musik, Sprachen und Sozialwissenschaften nur ein einziger
Schwerpunkt der Schule. Wir legen Wert darauf, als Team aller zum Ziel
zu kommen. Es kommt darauf an, per Experiment die Naturwissenschaften
sicht- und erlebbar zu machen."

Hier und heute wird‘s eben konkret. Und so interessieren sich auch
Zehnjährige plötzlich für Physik, Chemie oder Bio. Es wird
experimentiert und erklärt, bis die Gurke glüht. Und der Blitz der
Erkenntnis durch die Reihen fährt. Ob‘s für den ein oder anderen
zum Nobelpreis reicht, weiß man nicht. Wozu es aber auf jeden Fall
reicht, ist es, einen interessanten und abwechslungsreichen Tag als
Gast des KFG zu verbringen.

- Harald Weller

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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