Fahrradstraßen
Sicheres Netz für Radfahrer
Beuel (red). Ein paar Fahrradstraßen gibt es in Beuel schon. Geht es nach der Koalition aus Grünen, SPD und Linken in der Bezirksvertretung, dann sollen es demnächst deutlich mehr werden. Genauer: Ein komplettes Netz aus Fahrradstraßen, dass die Beueler Stadtteile miteinander verbinden und Radfahrern ermöglichen soll, schnell - und vor allem sicher - von A nach B zu gelangen.
„Menschen steigen nur aufs Rad um, wenn sie sich sicher fühlen“, betont Maximilian Blesch, Sprecher der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung. Dies könne durch separate Radwege, oder durch speziell ausgewiesene Fahrradstraßen am besten realisiert werden. „Ziel muss es sein, eine durchgehende sichere Fahrradinfrastruktur zu schaffen!“
Die bisher vorhandenen Fahrradstraßen stellten kein durchgehendes Netz dar, so die Initiatoren. Immer wieder seien zwar einzelne Straßen umgewidmet worden. An durchgehende Verbindungen und Verknüpfungen sei dabei aber bislang nicht gedacht worden. Das sei aber ein wichtiger Punkt, wenn es an die Umsetzung der Pläne geht. War die Einrichtung von Fahrradstraßen bislang nämlich nur dort möglich, wo erwiesenermaßen bereits mehr Radfahrer als Autofahrer unterwegs waren, könnten sie nach Änderung einer „einschlägigen Verwaltungsvorschrift“, wie es in dem Antrag der Koaliton heißt, nun auch „ auf Straßen mit einer hohen oder zu erwartenden hohen Fahrradverkehrsdichte“ und „einer hohen Netzbedeutung für den Radverkehr“ eingerichtet werden.
Das vorgesehene Netz reicht von Dollendorf und Oberkassel im Süden bis nach Vilich-Müldorf und weiter nach Hangelar im Nordosten; ein weiterer Zweig bindet Pützchen und Holzar ein. Wichtige Knotenpunkte sollen beispielsweise in der Beueler City, am Schießbergweg oder in Bahnhofsnähe entstehen.
Auch parallel zum Rheinufer ist eine extra Fahrradstraße im Netzplan der Koalitionäre vorgesehen: In der Elsa-Brandströn- und der Rheinaustraße sollen Radfahrer künftig Vorrang haben obwohl es mit dem Radweg in der Rheinaue schon heute eine druchgehende Verbindung nur für Radfahrer gibt. Es sei aber „sinnvoll Radfahrenden, vor allem denen, die zügig fahren wollen, eine Alternativroute zum Radweg in der Rheinaue anzubieten“.
„Es hat sich immer wieder in vierlen Städten auf der ganzen Welt gezeigt, dass durch komfortable und vor allem sichere Radwege der Anteil der Nutzer steigt“, betont Gerhard Baumgärtel, der verkehrspolitische Sprecher der Beueler Grünen Fraktion. Und auch in Bonn stünden die Chancen gut, mehr Menschen vom Umstieg vom Auto auf Buns und Bahn oder eben das Fahrrad zu überzeugen. Profitieren könnten davon am Ende alle. Denn weniger Autoverkehr auf den Straße bedeute auch weniger Stau und damit Vorteile für diejenigen, die auf das Auto angewiesen sind. Weniger Lärm, Abgase und eine verbesserte Gesundheit durch mehr Bewegung seien „direkte positive Effekte“, so die Initiatoren des Fahrradstraßennetzes. Und das bedeute für alle Menschen ein Bonn eineErhöhung der Lebensqualität.
Entscheiden über die Pläne muss nun zunächst die Bezirksvertretung. Am Mittwoch sollte die Verwaltung mit der Umsetzung beauftragt werden. Das Ergebnis lag zu Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht vor. Informationen dazu sowie Pläne des geplanten Netzes gibt es aber auf unserer Seite im Internet unter www.schaufenster-bonn.de
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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