Mother Earth
Skulptur zum 75-jährigen Bestehen der UN enthüllt
Ramersdorf - (hm) Am 26. Juni 1945 wurde die UN-Charta unterzeichnet und seit 1951
hat die UN Büros in Bonn. Mittlerweile sind es über 20
Organisationen, darunter auch das Klimasekretariat.
Anlass genug zum 75. Geburtstag die von US-Künstler Barton Rubenstein
geschaffene Skulptur „Mother Earth“ am Bonner Bogen zu enthüllen,
als Symbol für die „Mutter Erde“ und Appell für gemeinsamen
Umwelt- und Klimaschutz.
Zu einem Kreativen Outdoor Event hatten am UN-Geburtstag
„Bonnections“ zusammen mit „BonnVisio“, „GreenDrinks Bonn“
und Gruppen aus dem Bonner Klimanetzwerk unter Einhaltung der Corona
Mindestabstand- und Hygienebestimmungen eingeladen.
Das Kunstwerk, ein Geschenk des US-Künstlers und Umweltaktivisten
Barton Rubenstein, sollte bereits 2017 in Bonn installiert werden Die
4,20 Meter hohe Stahlskulptur ist die erste und einzige ihrer Art in
Europa. Neben dem Original, das am 29. April 2017 in Washington DC am
Ufer des Potomac River eingeweiht wurde, stehen lediglich in Yaoundé
(Kamerun), Guilin (China) und Jerusalem (Israel) identische
Skulpturen.
Sandra Prüfer, Organisatorin und Mitgründerin der „Bonnections
Initiative“, die gemeinsam mit dem Bürgerschaftlichen Engagement
von „Citizen diplomacy“ und der Unterstützung der „BonnVisio
Gruppe“ die Installation ermöglichte: „Wir wollen damit ein
sichtbares Zeichen setzen und gemeinsam unsere Stimme erheben für
globale Kooperation, einen ambitionierten Klimaschutz und ökologisch
und sozial nachhaltigen, inklusiven post-Corona Wiederaufbau.”
Dass das Kunstwerk in Form eines menschlichen Profils, das aufgrund
seines jetzigen Standortes auf der Sonnenseite Bonns, den Blick auf
den UN Campus richtet und flussabwärts zu den verbindenden Weltmeeren
blickt, riss Jürgen Repschläger (Bündnis LINKE und Mitglied des
Kulturausschusses des Rates der Stadt Bonn) bei seinen Grußworten an.
Demnach sollte auf Vorschlag des Künstlers anlässlich der damals
beabsichtigten Schenkung, „Mother Earth“ eigentlich am Platz der
Vereinten Nationen, dem Sitz des Sekretariates der
Klimarahmenkonvention (UNFCCC) aufgestellt werden. Da die
beabsichtigte Schenkung aber damals von der Bonner Stadtverwaltung
negativ beschieden wurde, sei es leider nicht dazu gekommen. Erstaunen
über die Aussage bei den Anwesenden, denen die stadtinternen
Hintergründe über den Zeitverzug offensichtlich bis dahin unbekannt
waren.
Fenja Wittneven-Welter, die als SPD Stadträtin und Bürgerin von
Ramerdorf ebenfalls zu den Gastrednern gehörte: „Heute Abend haben
wir am Bonner Bogen die Skulptur ‚Mother Earth‘ eingeweiht. In
China, Kamerun, Washington und Jerusalem steht eine identische
Skulptur, nun in Bonn die erste in Europa. Eine großartige
Bereicherung für die Kunst im öffentlichen Raum. Es ist ein
Versäumnis der Stadt Bonn, diese Skulptur vor einigen Jahren nicht
angenommen zu haben. Gut, dass Jörg Haas das Kunstwerk erworben und
auf seinem Grundstück vor der ‚Rohmühle‘ aufgestellt hat. Und
ich finde sie einfach schön.“
Auf Anfrage bei der Stadt Bonn antwortete das Presseamt wie folgt:
„Im Jahr 2017 hat sich die Kunstkommission des Rates der Stadt Bonn
mit der Skulptur „Mother Earth“ befasst. Der Künstler hatte 2017
konkret eine Aufstellung am Platz der Vereinten Nationen, dem Sitz des
Sekretariates der Klimarahmenkonvention (UNFCCC), vorgeschlagen. Die
Kunstkommission hatte sich mit Blick auf die im Umfeld des
vorgeschlagenen Ortes bereits vorhandenen, hochkarätigen Kunstwerke
und auch aus künstlerischen Gründen gegen eine Aufstellung
ausgesprochen. Über das Votum der Kunstkommission wurde die deutsche
Botschaft in Washington vom damaligen Leiter des Kulturamtes am
4.7.2017 schriftlich informiert.“
Die Kunstkommission ist ein vom Rat der Stadt eingesetztes Gremium,
das sich mit der Kunst im öffentlichen Raum befasst. Dies gilt
insbesondere für alle beabsichtigten Aufstellungen von Kunst im
öffentlichen Raum auf städtischem Grund. Für die Entscheidung über
die Aufstellung von Kunstwerken sind laut Bonner Bezirkssatzung
grundsätzlich die Bezirksvertretungen zuständig. Die Kunstkommission
schafft durch ihre Beratung die Grundlage für den weiteren
Entscheidungsweg und Beratungsverlauf. Ist deren Beratungsergebnis
eine aus künstlerisch-inhaltlicher Sicht ablehnende Haltung, erfolgte
in der Vergangenheit keine Beratung und Beschlussfassung durch die
jeweilige Bezirksvertretung.
Zur Kritik der beiden Angehörigen des aktuellen Kulturausschusses,
dass ohne Beteiligung der Politik das Geschenk abgewiesen worden sei,
nahm die Bundesstadt abschließend Stellung; „Als politische
Vertreterinnen und Vertreter waren vier Mitglieder des
Kulturausschusses bzw. deren Vertreterinnen und Vertreter sowie die
jeweilige Bezirksbürgermeisterin bzw. Bezirksbürgermeister als Teil
des Gremiums in die Beratungen eingebunden. Die Besetzung erfolgte
nach dem Hare-Niemeyer-Verfahren. Damit waren die Inhalte und Themen
der Kunstkommission auch in den jeweils involvierten Fraktionen
bekannt.“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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