Neustart Einzelhandel
So erlebte Beuel die erste Woche

Vom ganz großen Andrang war Anfang der Woche auf der Friedrich-Breuer-Straße noch nichts zu spüren. | Foto: Müller
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  • Vom ganz großen Andrang war Anfang der Woche auf der Friedrich-Breuer-Straße noch nichts zu spüren.
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Beuel/Region - Am Montag dieser Woche ist für den Einzelhandel die Ladenöffnung
im Corona-Modus angelaufen. In der Vorwoche hatten sich Bundes- und
Landesregierung auf ein Maßnahmenpaket geeinigt, bereits am nächsten
Tag hatte NRW nachgelegt und auch Möbelhäusern mit einer
Vewrkaufsfläche von mehr als 800 Quadratmetern die Öffnung
erlaubt

Das Wochenende hatten dann viele Einzelhändler genutzt, um sich auf
die lange ersehnte Öffnung ihrer Ladenlokale vorzubereiten:
Hygienevorkehrungen, Möglichkeiten zur Einhaltung der
Abstandsregelungen, Organisation der erhofften Kundenströme, Ware
sortieren, die Auslagen aufhübschen. Es gab und gibt viel zu tun.

Die Landesregierung NRW hatte sich - so war vom Vorsitzenden des
Einzelhandelsverbandes Bonn/Rhein-Sieg/Euskirchen, Jannis Ch.
Vassiliou, zu erfahren „vehement für eine vollständige
diskriminierungsfreie Öffnung des gesamten Einzelhandels“
eingesetzt. Unterstützung hierfür sei lediglich aus Niedersachsen,
Berlin und Schleswig-Holstein gekommen, während die anderen
Bundesländer, Kanzlerin und Wirtschaftsminister insbesondere „volle
Innenstädte“ hätten vermeiden wollen und sich für noch
restriktivere Maßnahmen ausgesprochen hätten.

Wie der Handelsverband Aachen-Düren-Köln nach den ersten Erfahrungen
Anfang der Woche mitteilt, blieben zunächst in der Kölner Innenstadt
viele auch kleinere Geschäfte geschlossen. Begründung: Es mache
keinen Sinn, wenn nicht auch die großen Kaufhäusern geöffnet seien.

Der Landesvorsitzende der CDU-Mittelstandsvereinigung, Hendrik Wüst,
bindet diese Frage an eine Voraussetzung: „Wenn die Infektionszahlen
es hergeben, sollte das der nächste Schritt sein. Sonst bleibt der
Handel endgültig auf seiner Frühjahrsware sitzen.“

In Beuel blieb der ganz große Ansturm der Kunden zumindest an den
ersten beiden Tagen der Lockerung noch aus. „Es war Bewegung zu
erkennen, aber es war vor den neu eröffneten Geschäften niemals nur
ansatzweise eine Schlange zu sehen“, betonte Werner Koch, der
Vorsitzende der Beueler Gewerbegemeinschaft. Er und seine Mitsreiter
hatten in den letzten Tagen alle Hände voll zu tun, um sich auf die
Wiedereröffnung vorzubereiten.

Die Einzelhändler selbst schienen zunächst ganz froh, überhaupt
wieder Kunden im Laden zu haben. Und zwar unabhängig von den
Umsätzen. So berichtet Carina Gimper, Inhaberin einer Boutique, die
Kundinnen hätten sich auf die Weidereröffnung gefreut. „Es war
immer jemand im Laden. Stammkunden und erstaunlicherweise auch Frauen,
die über meinen online shop, den ich während der Schießung beworben
hatte, und vorher noch nicht kannte!“ Interesse bestand an leichten
luftigen Sommerkleidern.

Claudia Klein Goldschmiedemeisterin und Inhaberin von Juwelier Klein
profitierte von ihrer Anwesenheit an 2 Wochentagen an denen sie in
ihrer Werkstatt arbeitete und kundenkontakt hatte. Die Auslagen im
Schaufenster animierten auch, sodass, während der Schließung
ausgestellte Ware gefiel und nach Eröffnung am Morgen dann gekauft
wurde.

Voll ausgelastet war das Team von Bücher Bartz in der
Gottfried-Claren-Str. Die große Stammkundschaft freute sich, wieder
persönlich beraten zu werden und hatte ihre Wünsche aufgeschrieben.
Gutscheine für Ostergeschenke und zur Kommunion waren im Vorfeld
allerdings nur wenige ausgestellt worden, da insbesondere die 1.
Heilige Kommunion ausgefallen war. Alle Mitarbeiter nutzen dort die
Masken, die teilweise auch von den Angestellten selbst genäht wurden.

- unserer Redaktion

Vom ganz großen Andrang war Anfang der Woche auf der Friedrich-Breuer-Straße noch nichts zu spüren. | Foto: Müller
Mit - zum Teil selbstgenähtem - Mund-Nase-Schutz und Plexiglaswänden an der Kasse hatte man sich bei Bücher Bartz auf die Wiedereröffnung vorbereitet. | Foto: Müller
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