Schule und Bildung
Speeddating im Beueler Rathaus

Dario Thomas informiert, das Publikum hört zu. | Foto: Harald Weller
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Beuel - Eine Premiere in Beuel feierte ein Projekt des Landes NRW. Das soll
die beruflichen Chancen für Schüler und Schülerinnen verbessern.
Und zu diesem Zweck die Kontakte zwischen Schulen und Unternehmen
stärken. Im Beueler Rathaus lernten sich deshalb Lehrer von
weiterführenden Schulen und einige Unternehmensvertreter kennen. Das
funktionierte per Speeddating: Jede Tischrunde konnte sich für die
Dauer von fünf Minuten über Ausbildungsfragen austauschen, bevor die
Besetzung der Runde wechselte.

An Schulen und Institutionen waren vertreten: Die IGS (Integrierter
Gesamtschule Beuel), die Handwerkskammer Köln, die Rheinschule, das
Regionale Bildungsbüro, das Ernst-Kalkuhl-Gymnasium, die IHK und das
Tannenbusch-Gymnasium. Die Unternehmen DRK-Schwesternschaft, ATLANTIC,
Leben und Wohnen im Alter, das Seniorenzentrum Theresienau, SER,
COBONO, die Barmer, Kautex und die BWI Informationstechnik, sowie VNR
(Verlag für die deutsche Wirtschaft) stellten sich dem munteren
Treiben.

"Ich erhoffe mir neue Kontakte und ein spannendes Miteinander", sagt
Lehrer Jochen Schulze-Diesel vom Kalkuhl-Gymnasium. "Es geht ja immer
darum, passende Praktikumsstellen für unsere Schüler zu finden."
Raimund Schliefer von SER am Bonner Bogen ist zuversichtlich: "Wir
bilden aus. Selektieren unseren Nachwuchs über Praktika. Und da ist
das hier die ideale Bühne."

Michael Thelen, Leiter des Seniorenzentrums Theresienau in Oberkassel,
sorgt sich um den Fachkräftenachwuchs in Pflegeberufen: "Wir werden
in naher Zukunft sehr sehr viele neue Kräfte brauchen. Und finden sie
nicht", ist er sicher, mittels Speeddating künftig Kontakt zu Schulen
und Institutionen zu finden, die ihm bei der Nachwuchsgewinnung
helfen. "Wir haben keine Sorgen, was den Nachwuchs an Kunden
betrifft", sagt er. "Wir sorgen uns vielmehr um Personal". Verkehrte
Welt.

Umso wichtiger für die Schulen, auch diese Welt einmal kennen zu
lernen. Dario Thomas von der IHK koordiniert die Fachkräftegewinnung:
"Klar, dass alle zur Telekom wollen. Aber es gibt ja nicht nur die
Telekom." Julia Kropp vom veranstaltenden Regionalen Bildungsbüro der
Stadt Bonn will das Speeddating, das hoch offiziell
"Schule-Wirtschafft-vor Ort" heißt, als Hilfe für die Schüler
verstanden wissen. Je nach den Erfahrungen in Beuel, wo sich rund 50
Personen an dem Austausch beteiligten, will man in anderen Stadtteilen
weiter machen. Und das Projekt auf jeden Fall auch künftig anbieten.

- Harald Weller

Dario Thomas informiert, das Publikum hört zu. | Foto: Harald Weller
Michael Thelen rührt die Werbetrommel für Pflegeberufe. | Foto: Harald Weller
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