Grünes Gewerbegebiet
Stadt startet Modellprojekt

Noch beherrscht viel Grau das Bild im Beueler Gewerbegebiet Ot. Geht es nach dem Willen der Stadt, soll sich das aber ändern. Den Unternehmen sollen dafür entsprechdne Anreize gesetzt werden. | Foto: jld
  • Noch beherrscht viel Grau das Bild im Beueler Gewerbegebiet Ot. Geht es nach dem Willen der Stadt, soll sich das aber ändern. Den Unternehmen sollen dafür entsprechdne Anreize gesetzt werden.
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Beuel - (red) In einem der größten und ältesten gewachsenen Gewerbegebiete
der Bundesstadt Bonn, dem Gebiet Beuel-Ost, hat die Stadt Bonn ein
Modellprojekt zur klimagerechten Entwicklung begonnen. Bei den
Gewerbegebietsgesprächen Beuel-Ost stellte die Wirtschaftsförderung
das Projekt den dort ansässigen Unternehmerinnen und Unternehmern
vor.

Die Klimaanpassung und der Klimaschutz, insbesondere auch im urbanen
Raum, seien große Themen für die Stadt Bonn,so die Organisatoren.
Bis 2030 will die Stadt die CO2-Emissionen um mindestens 40 Prozent
senken, bis 2035 will sie klimaneutral werden. Um dies zu erreichen,
seien große Anstrengungen von Politik, Verwaltung, Bürgerschaft und
Wirtschaft notwendig. Nur gemeinsam ließen sich diese ambitionierten
Ziele erreichen.

Deshalb nimmt die Stadt Bonn zum Beispiel auch ein Gewerbegebiet in
den Blick. Im Gewerbegebiet Beuel Ost, einem der größten und
ältesten der Stadt, führt das Unternehmen Gertec auf Initiative der
Bundesstadt Bonn und in Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftsladen
(WILA) Bonn ein Modellprojekt durch, im Rahmen dessen interessierten
Unternehmen aufgezeigt wird, wie eine klimagerechte Entwicklung
gefördert werden kann. Im Rahmen der Reihe
„Gewerbegebietsgespräche“, zu der die Wirtschaftsförderung der
Stadt Bonn bereits zum dritten Mal eingeladen hatte, wurde das Projekt
vorgestellt.

Zu den Themenschwerpunkten des Projekts gehören die Aspekte Energie,
Wasser, Fläche, Abfall und Mobilität. Im persönlichen Gespräch mit
den Unternehmen werden potenzielle Bedarfe identifiziert und über
Möglichkeiten zur Umsetzung individuell sinnvoller Maßnahmen
beraten. So wird zum Beispiel anhand verfügbarer Karten und
Luftbilder sowie Begehungen ein Potenzial-Check des gesamten Gebiets
durchgeführt. Im Rahmen dessen werden Potenziale zum Beispiel in den
Bereichen Dachbegrünung, Photovoltaikanlagen, Öffentlicher
Nahverkehr oder Begrünung sichtbar gemacht und damit
Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt. Sowohl auf einzelbetrieblicher
Ebene als auch auf Ebene des gesamten Gebiets können so Maßnahmen
zur Ausnutzung der Potenziale entwickelt werden.

„Das Gesamtprojekt und damit auch dieser Abend dienen dem Ziel, dass
sich die ansässigen Unternehmen untereinander besser kennenlernen, um
ein Netzwerk für eine langfristige Verstetigung der Klima- und
Nachhaltigkeitsaktivitäten im Gebiet zu schaffen“, sagte Victoria
Appelbe, Wirtschaftsförderin der Bundesstadt Bonn. Es gehe darum,
voneinander zu lernen und gemeinsam ein Bewusstsein dafür zu
entwickeln, was alles in Sachen Klimaanpassung und Klimaschutz auch im
gewerblichen Bereich möglich ist.

Vorgestellt wurden auch aktuelle Förderprogramme für Dach-,
Fassaden- und Mauerbegrünung sowie Flächenentsiegelung der Stadt
Bonn. Gefördert werden Maßnahmen, bei denen versiegelte Flächen
ohne Begrünung wie zum Beispiel asphaltierte Hinterhöfe, Einfahrten
und Stellplätze entsiegelt und dauerhaft mit Anschluss an den
natürlichen Boden begrünt werden. Auch die Begrünung von Gebäuden
ist eine wirksame Maßnahme zur Anpassung an die Klimakrise.

Rund 30 Unternehmensvertreter nahmen an der Veranstaltung teil. Im
Anschluss an die Vorträge gab es noch Gelegenheit zum Netzwerken und
Austausch mit den Beratern der Wirtschaftsförderung sowie unter den
Unternehmern.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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