Quartiersenwicklung
Städteplaner legen erste Erkenntnisse vor

Einer der „Knackpunkte“: Die Bahntrasse mit der Unterführung zur Siegburger Straße sowie die vom Zentrum „abgekoppelte“ „Obere Wilhelmstraße“ könnten für die Anbindung an das  Kulturquartier Beuel – Ost problematisch werden. | Foto: Müller
  • Einer der „Knackpunkte“: Die Bahntrasse mit der Unterführung zur Siegburger Straße sowie die vom Zentrum „abgekoppelte“ „Obere Wilhelmstraße“ könnten für die Anbindung an das Kulturquartier Beuel – Ost problematisch werden.
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Beuel - Vor dem Hintergrund aufgegebener Gewerbestandorte im Quartier
östlich des Beueler Bahnhofs, insbesondere um Nutzern aus dem
kulturellen und kreativen Milieu neue Räumlichkeiten sowie Chancen
und Impulse zur Entwicklung eines Kulturstandortes zu geben, wurden
die Dortmunder Städteplaner von „plan-lokal“ seitens der Bonner
Stadtverwaltung mit der Erstellung eines integrierten städtebaulichen
Entwicklungskonzeptes beauftragt.

Diese Beauftragung ist ein Beitrag der Verwaltung zur
Quartiersentwicklung und läutet die zweite Phase der „Initiative
Beueler Quartiersentwicklung“ ein, ihre Bemühungen voran zu treiben
und Ergebnisse aus den bisherigen zielführenden Gesprächen, u. a.
mit dem Bauplanungsamt zu erhalten.

Zuvor führte die seit November 2018 aktive Initiative mit einer
Zukunftswerkstatt, einer sechswöchigen Schaufensterausstellung und
dem Beuel–Walk begleitende Maßnahmen durch, um auf sich aufmerksam
zu machen und die Bürger mit einzubeziehen.

Das Dortmunder Büro skizzierte in der Sitzung der Beueler
Bezirksvertretung am 25. September den Kommunalpolitikern und
Oberbürgermeister Ashok Sridharan erste Ergebnisse ihrer Recherchen
in einen groben Ablaufplan.

Demnach ist der Stadtbezirk Beuel durch eine „Zweiseitigkeit
prägende Nutzung und funktionaler stadträumlicher Qualitäten
gekennzeichnet“. Während die dem Rhein zugewandte Seite ein
attraktives Stadtquartier darstelle und auch das unmittelbare
Bahnhofsumfeld auf dieser Seite eine angemessene Aufwertung erfahren
habe, bilde das Quartier östlich des Beueler Bahnhofs in vielerlei
Hinsicht die Rückseite, so die Städteplaner, die weiterhin
anmerkten: „Dem dortigen Gewerbegebiet mangelt es bislang an einem
klar ablesbaren Profil. Gleichzeitig bietet das Quartier neuen
Nutzern, insbesondere aus dem kulturellen und kreativen Milieu,
Entwicklungschancen. Wesentliche Aufgaben der Quartiersentwicklung in
Beuel-Ost werden darin gesehen, gemeinsam mit zentralen Akteuren die
aktuellen Rahmenbedingungen und die zukünftigen Erfordernisse zu
bewerten, den städtebaulichen Qualifizierungsbedarf zu benennen und
bestehende individuelle Strukturen weiterzuentwickeln.“

Unabdingbar damit verbunden sei die Belebung der Oberen
Wilhelmstraße, als Bindeglied zwischen der belebten
Friedrich-Breuer-Straße und den angedachten Entwicklungsmaßnahmen.

Bezirksbürgermeister Guido Déus: „Die Diskussion im Beisein
unseres Oberbürgermeisters hat gezeigt, dass das Verfahren zur
Kultur- und Quartiersentwicklung des Beueler-Ostens gut aufgesetzt und
gestartet ist. Dies nicht zuletzt auch wegen der tollen Initiative von
lokalen Akteuren, die die Diskussion sehr befruchtet. Nichtsdestotrotz
dürfen wir nicht nachlassen und müssen eine sukzessive
Weiterentwicklung, auch mit konkreten Flächenbereitstellungen im
Umfeld des „Pantheon“, ermöglichen. Zudem bedarf es dringend
einer Verbesserung der örtlichen Parkplatzsituation und der
Zugänglichkeit dieses Areals.“

Dazu Werner Koch, der sich im Anschluss an die Sitzung zu einer
Unterredung mit Vertretern der Initiative und den Städteplanern traf:
„Wichtig ist, dass die Gebietsabgrenzung für die Konzepterstellung
nicht zu eng gefasst wird, da ansonsten weder eine Stärkung der
bestehenden Kulturachse noch eine städtebauliche und verkehrliche
Aufwertung möglich ist.“

Alle Gesprächsteilnehmer waren sich darin einig, dass die
Quartiersentwicklung im Sinne eines integrierten Konzepts erfolgen
muss. Dies bedeutet, dass auf Basis der vorgetragenen Bestandsanalyse
eine Gesamtstrategie sowie Umsetzungsziele benannt werden müssen.
Hierzu gehören neben der Kultur auch Qualitätsziele wie Wohnen,
Arbeiten, Einkaufen und Verkehr.

- Helmut Müller

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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