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Traditionelle Hauskrippen in Beuel

Claus Werner Müller legt das Christkind behutsam ins Stroh. Die Wachsfigur wurde vor 27 Jahren in Salzburg. gefunden, gekauft und vor Ort getauft. Als Taufwasser diente Marillenbrand, dessen Geruch noch heute dem Christkind anhaftet. Der Wert der historischen Krippenfiguren, die als Kirchenfiguren auch aus der Gründerzeit stammen, vermag Müller nicht einzuschätzen. | Foto: Helmut Müller
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  • Claus Werner Müller legt das Christkind behutsam ins Stroh. Die Wachsfigur wurde vor 27 Jahren in Salzburg. gefunden, gekauft und vor Ort getauft. Als Taufwasser diente Marillenbrand, dessen Geruch noch heute dem Christkind anhaftet. Der Wert der historischen Krippenfiguren, die als Kirchenfiguren auch aus der Gründerzeit stammen, vermag Müller nicht einzuschätzen.
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Beuel - Recht unterschiedlich und vielfältig ist die
Krippenlandschaft in Deutschland. Traditionen und Bräuche der
Krippenschaffenden sind in die Herstellung und den Aufbau der
Weihnachtskrippen eingeflossen und haben zu unterschiedlich geprägten
Darstellungsformen geführt.
Die Anschaffung einer Krippe ist wohl fast immer ein Zeugnis für
Gläubigkeit. Krippenbegeisterte, die vielleicht früher eine
Modelleisenbahn aufbauten, opfern für Ihre Weihnachtskrippe nicht nur
viel
Zeit und Fürsorge, sondern bei der Anschaffung der Krippenfiguren
auch oft beträchtliche Mittel.
Die erste „Hauskrippe“ wurde 1526 in der Jesuitenkirche in Prag
aufgestellt. In den folgenden Jahrzehnten entstanden immer mehr
Krippen. Der Volkskunst nahm sich ihrer besonders in Bayern, Schwaben,
Italien und Tirol an.
Immer wieder stellen die Weihnachtskrippen die Geburt von Jesus dar.
Dazu gehören mindestens das Christkind, Maria, Joseph, der Ochse, der
Esel und die „Drei Weisen“ (Caspar, Melchior und Balthasar). Dabei
auch der Verkündigungsengel, Hirten und Schafe.
Die Krippen verbinden die Weihnachtszeit mit dem Dreikönigsfest.
Schon früher wurden die Krippen am Anfang der Adventszeit
aufgestellt, nach und nach kamen weitere Figuren dazu. So wurde am
Heiligabend das Christuskind in die Krippe gelegt. Danach folgten die
„Drei Weisen“, die als Zeichen, um den Messias zu huldigen, Gold,
Myrrhe und Weihrauch mitbrachten.

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Auch in Beuel ist es guter Brauch Hauskrippen auf zu bauen.
Bezeichnend dafür das „Krippenhaus“ der Eheleute Müller, in dem
der mit dem Krippen-Gen infizierte Hausherr seit fast 30 Jahren seine
Krippen aufbaut.
Die beiden Krippen, in der Essecke und im Wohnzimmer, wurden bereits
zum ersten Advent aufgebaut und bleiben nach altem Brauch bis zum 2.
Februar („Maria Lichtmess“) stehen. Das Christkind liegt bis zum
Heiligen Abend allerdings nicht in der Krippe, sondern an dessen
Stelle rote Rosen. Parat stehen aber nebenan die „Drei Könige“,
die ebenso wie Maria und Josef jeweils rd. 60 cm groß und im
neugotischen Stil um 1900 gestaltet sind.

Beueler Krippenvielfalt

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Alle Figuren sind aus interessanten Materialien zum Teil aus Gips. Bei
anderen sind die sichtbaren Körperteile (Kopf und Hände) aus Wachs,
die Kleidung aber aus in Leim getränktem Papier und entsprechend
farbig gefasst. Über dem Nähtisch, der als Krippenstall dient,
schweben als Sterne die Karnevalsorden der jeweiligen Session und
verbinden das Krippen- mit dem Karnevalsbrauchtum.
Im Wohnzimmer befindet sich eine ca. 4 qm große Krippenlandschaft.
Der Aufbau dauert meist vier Tage. Vogelsand und Splitt bilden die
Grundlagen für die Wege- und Wüstenbereiche. Das Moos für die
Landschaft und Berge wird alle drei Jahre an der Ahr gefunden. Ein
kleiner See mit Brücke belebt die Krippenlandschaft ebenso wie
Holzrinden und Steine der Felsformationen. Der Krippenstall ist der
Tiroler Bauweise nachempfunden.
30 Figuren sowie unzählige Schafe, Hunde, Füchse, Enten, Hühner,
Hasen und Ziegen, Ochs und Esel, eine Friedenstaube, Pferde, ein
Kamel, der Elefant sowie ein Wildschwein, das wegen der seit Jahren im
Ennert grassierenden Wildschweinplage eingebaut wurde, sind aus
handgeschnitztem Lindenholz und wurden Anfang der 80er Jahre
gefertigt.

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Seit einigen Jahren wird die Krippe auch in Richtung Beueler
Milieukrippe gestaltet. Angefangen hat es mit dem
„Bröckemännche“, dem der Beueler Stadtbrunnen folgte. Kürzlich
kam eine handgeschnitzte Wäscherin hinzu deren Arbeitsplatz, die 
„Waschküche“, leider nicht rechtzeitig fertiggestellt wurde.
Diese wird aber 2017, neben einem Stadtsoldaten und zur Freude der
Hausherrin mit einem Bützoffizier, die Milieukrippe komplettieren,
bevor die „Beueler Familie“ als Ensemble, bestehend aus einem
Schiffer, einem Fischer und einer Wäscherin Einzug hält.

- Helmut Müller

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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