Rasengleis statt Schotterbeet
Umgestaltung des Gleiskörpers hätte viele Vorteile

Auf einer 3, 4 Km langen Strecke fahren die Linien 62, 65 und 66 auf im Schotterbett verlegten Gleise durch die LiKüRa-Orte und Oberkassel. | Foto: Rudolph
  • Auf einer 3, 4 Km langen Strecke fahren die Linien 62, 65 und 66 auf im Schotterbett verlegten Gleise durch die LiKüRa-Orte und Oberkassel.
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Beuel - (hm) „Sehr geehrte Frau Dörner, lassen Sie uns gemeinsam einen
wirksamen Beitrag für das Bonner Klima mit Hilfe von Rasengleisen
leisten! Wir würden es begrüßen, gemeinsam an der Umsetzung zu
arbeiten“. So endet das Schreiben der Beueler Bezirksverordneten
Werner Koch, Marco Rudolph (beide CDU) und Dr. Martin Eßer (FDP) vom
25. Januar diesen Jahres an die Bonner Oberbürgermeisterin, nachdem
die SWB zu ihrem Antrag (DRS 202243), den sie am 8. Januar in die
Bezirksvertretung Beuel einbrachten, eine negative Stellungnahme
abgegeben hatte und die Ablehnung u. a. aus ökologischen Gründen
begründen.

Im Beschlussvorschlag baten die Antragsteller die Verwaltung gemeinsam
mit der SWB Verkehrsgesellschaft um die Umgestaltung des 3,4 km langen
SWB eigenen Gleiskörpers zwischen den Haltestellen Limperich Nord und
Oberkassel Süd, ausgenommen des Tunnelabschnittes in Ramersdorf, von
Schotterbett hin zum Rasengleis zu prüfen. Hier verkehren die Bahnen
der Linien 62, 65 sowie 66 durch die LiKüRa-Orte und Oberkassel.

Begründet wurde der Antrag weiterhin mit vielen positiven Effekten,
die mit geringem Aufwand erzielt werden können. So soll ein großer
Teil der Niederschlagsmenge durch den Rasen gebunden, durch die
Verdunstung die Lufttemperatur im Sommer gesenkt und Schadstoffe aus
der Luft gebunden werden. Ferner soll das Rasengleis zu einer
Lärmminderung beitragen und einen erheblichen Beitrag zur
Biodiversität leisten. Auch Schadstoffe wie Kohlendioxid,
Gleisabrieb, Bremssand und Feinstaub würden durch das Rasengleis
gebunden. Letztendlich erhalte die umliegende Anwohnerschaft eine
verbesserte Lebensqualität, denn der Schall kann um bis zu 3 Dezibel
verringert werden, was subjektiv sogar noch leiser wahrgenommen wird.
Darüber hinaus würde durch das Rasengleis auch das städtische
Erscheinungsbild optisch aufgewertet, was Fahrgästen und Anwohnern in
diesem dicht besiedelten Bereich zu Gute käme.

Rudolph: „Da die Stationen Limperich, Küdinghoven, Oberkassel Nord,
Mitte und Süd noch nicht barrierefrei umgestaltet sind, könnten die
Arbeiten für das Grüngleis und die ca. 25.000 qm Grünfläche, auch
schrittweise mit den Bauarbeiten verbunden werden.“

In ihrem Schreiben an die Bonner Oberbürgermeisterin monieren sie die
Argumente der SWB zur Ablehnung. So die intensiven Ressourcenbelastung
„Wasser“ in den Sommermonaten, den nicht zu leistenden personellen
Aufwand und die schwierige Instantsetzung der Rasengleise.

Hierzu empfehlen die Antragsteller einen engen Austausch mit den
Verkehrsunternehmen in Köln, Düsseldorf oder Dresden, die die
gleichen Herausforderungen augenscheinlich gut gemeistert haben. Sonst
wäre es nicht zu erklären, dass die KVB über 14 km, die Rheinbahn
30 km und die Dresdner Verkehrsbetriebe in ihrem Straßenbahngleisnetz
von 297,9 km insgesamt über 29,3 km Rasengleise verfügen. Marco
Rudolph zur Möglichkeit der Kostenreduzierung durch Fördermittel:
„Sowohl städtebauliche Fördermittel als auch Fördermittel zur
Klimaresilienz können bei Bund und Land für die Umgestaltung eines
Schotterbettes in ein Rasengleis beantragt und ausgezahlt werden.
Ebenfalls kann ein Grüngleis von der Kommune auch als
Ausgleichsmaßnahme, anstelle von Baumpflanzungen, anerkannt
werden.“

Nach der ablehnenden Stellungnahme und dem daraus resultierenden
Schreiben der Bezirksverordneten, bittet die Verwaltung nun um
Vertagung des Antrags in die Sitzung der Bezirksvertretung Beuel am
28.04.2021, da ein erhöhter Abstimmungsbedarf bestehe.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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