Eine unerfreuliche Situation
Verbesserung der Sicherheit am Beueler Rathausvorplatz

Der Rathausvorplatz in Beuel. Wenig repräsentativ und bis auf den samstäglichen Markttag und wenige Ausnahmen wie hier beim Blutspende-Tag, ungenutzt. Begrünt, mit Sitzgelegenheiten ausgestattet und besser beleuchtet, würde belebt sein, nicht nur beim Rathaussturm. | Foto: Helmut Müller
  • Der Rathausvorplatz in Beuel. Wenig repräsentativ und bis auf den samstäglichen Markttag und wenige Ausnahmen wie hier beim Blutspende-Tag, ungenutzt. Begrünt, mit Sitzgelegenheiten ausgestattet und besser beleuchtet, würde belebt sein, nicht nur beim Rathaussturm.
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Beuel - (hm) Zu einer Pressekonferenz hatten die Beueler Koalition und
Bezirksbürgermeister Guido Déus ins Beueler Rathaus eingeladen.
Anlass waren die Aktivitäten der Kommunalpolitiker und der
Bezirksverwaltungsstelle, um rechtzeitig der sich abzeichnenden
unerfreulichen Situation rund um das Rathaus entgegen zu steuern.

Ein sensibles Thema, von dem Beuel bislang weniger betroffen war.
Offensichtlich herbeigeführt durch die Schließung des „Bonner
Lochs“ im Frühjahr, ließ das erhöhte Beschwerdeaufkommen von
Anwohnern und Gewerbetreibenden rund um das Rathaus vermuten, dass
sich zwischen Konrad-Adenauer Platz, Friedrich Breuer-Straße und der
hinter dem Rathaus entlang führenden B 56 heterogene Personengruppen
aufhalten, wie beispielsweise Alkohol trinkende aggressive Jugendliche
oder Obdachlose.

Auch wenn der Verdacht besteht, dass mit Drogen gehandelt würde, sei
das Areal allerdings noch nicht als Brennpunkt zu beurteilen.
Hierüber waren sich Déus und die Vertreter der Beueler Koalition
einig und zeigten Entschlossenheit gemeinsam mit entsprechenden
vorbeugenden Maßnahmen einer möglichen Ausweitung entgegen zu
steuern.

Intensiv wurden daraufhin die Aktivitäten dieser Gruppierungen von
der Verwaltung und den zuständigen Ordnungsbehörden aus
Sicherheitsgründen zur Vorbeugung von eventuellen Straftaten
beobachtet.

Um das beschriebene Areal für die Bürger attraktiver zu machen,
wurden in einem ersten Schritt die Glascontainer hinter dem Rathaus an
der Sankt Augustiner Straße entfernt, da besagte Gruppen dort ihre
Notdurft zu verrichteten.

Die Terrasse des Rathausrestaurants wurde eingezäunt, das Ordnungsamt
zeigte mit der Polizei verstärkt Präsenz und parkte seine
Dienstfahrzeuge unübersehbar am Rathausplatz, der in Zukunft mehr mit
Leben und Veranstaltungen erfüllt werden soll. Die Stadtverwaltung
auf Nachfrage: „Wir nehmen die Hinweise ernst und haben die
Situation rund um das Beueler Rathaus im Blick. Seit September finden
in Absprache mit dem Bezirksdienst der Polizei tägliche Kontrollen
auf dem Rathausvorplatz und den angrenzenden Bereichen, wie dem
Treppenaufgang zum Restaurant „Hans im Glück“, statt. Dabei
wurden bisher rund 40 Personen überprüft und ungefähr 30
Jugendschutzkontrollen durchgeführt.“

Von den Ordnungshütern wurde mehrfach Alkohol vernichtet und es
wurden Anzeigen gestellt sowie Platzverweise erteilt. Gezielt wird der
Stadtordnungsdienst bei Beschwerden von Anwohnern aktiv. Günter
Dederich, Sprecher der CDU Fraktion, bat deshalb jeden Anlass umgehend
zu melden, damit der Ordnungsdienst reagieren und Maßnahmen ergreifen
kann.

Der Forderung von Guido Déus den Einsatz von „Streetworkern“ zu
aktivieren, wurde vom Sozialamt Rechnung getragen. Markus Schmitz,
städtisches Presseamt: „Neben den genannten Kontrollen sind
Straßensozialarbeiter vor Ort und nehmen Kontakt zu den Menschen auf,
die sich dort aufhalten. Dies gilt in Beuel nicht nur für den
Rathausvorplatz, sondern auch für die Straßenbahnhaltestelle am
Konrad-Adenauer-Platz oder den Bereich des Brückenforums.“

Nicht zuletzt werden Maßnahmen zur Gestaltung des Rathausumfeldes
geprüft. Auf der Grünfläche hinter dem Rathaus sind u.a. eine
Boule-Bahn und Kinderspielgeräte angedacht. Die Beleuchtung der
Stichwege neben und hinter „Edeka“ soll verbessert werden. Es
sollen mehr Mülleimer und Aschenbecher aufgestellt werden.
Finanzielle Mittel sind mit einer Summe von 20.000 Euro
bereitgestellt. Derzeit werden Angebote für eine tägliche Reinigung
der Flächen eingeholt. Da die Gesamtfläche des Rathausumfeldes in
eine Städtische- und eine Investorenfläche unterteilt ist, müssen
einige angedachte Maßnahmen mit dem Investor abgestimmt werden. So
setzt das Restaurant „Hans im Glück“ an der „Beueler Stiege“
seit Kurzem einen privaten Sicherheitsdienst ein und macht damit sehr
gute Erfahrungen.

Auf Nachfrage teilte Frank Piontek von der Pressestelle des
Polizeipräsidiums die Einschätzung, dass es sich bei dem
Personenkreis um „ehemalige Personen aus dem Bonner Loch und weitere
aus dem Raum Troisdorf und Siegburg“ handelt. Allerdings seien die
gemeldeten Straftaten in Beuel im 1. Halbjahr 2018 um ca. 200
zurückgegangen. Insgesamt seien im Berichtsraum der Kriminalstatistik
2017 im Stadtbezirk Bonn 16.351, in Bad Godesberg 5.524, in Beuel
3.940 (600 weniger als 2016) und 2.347 im Stadtbezirk Duisdorf
registriert worden.

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