Impfungen in Altenheimen
Vergebliches Warten auf den ersten Piks

Auch im Altenheim „Herz-Jesu-Kloster in Ramersdorf warten 68 Bewohner und das Pflegepersonal Pfleger auf den ersten Piks. | Foto: Müller
  • Auch im Altenheim „Herz-Jesu-Kloster in Ramersdorf warten 68 Bewohner und das Pflegepersonal Pfleger auf den ersten Piks.
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Beuel - Seit dem 27. Dezember sollte in Bonn mit den ersten Impfungen in
den Senioren- und Pflegeheimen begonnen werden. Darunter auch in den
drei Beueler Einrichtungen, der „Theresienau“ in Oberkassel, dem
„Herz Jesu Kloster“ in Ramersdorf und dem
„Albertus-Magnus-Haus“ in Pützchen. Doch offenbar ist bislang
nichts geschehen.

Bis auf eine Änderung bezüglich der Planung zur Aufklärungsphase
der Bewohner in Form von persönlichen Begehungen mit Ärzteteams der
Kassenärztlichen Vereinigung (KV). Und dies zum Einholen
entsprechender Unterschriften zur Erlaubnis der Schutzimpfung.
Gescheitert soll dies schließlich auch an nicht zustande gekommen
Terminen und Einverständniserklärungen mit gesetzlich eingesetzten
Betreuern für demente Senioren gekommen sein. So wurde auf
„Papierkrieg“ umgestellt, der auch wegen der Feiertage, jetzt
alles in die Länge zieht.

Dass nicht geimpft werden konnte stieß nicht nur bei den Heimleitern
sondern auch bei Bewohnern und dem Pflegepersonal, die dringend
geimpft werden wollten, auf Unverständnis und führte zu Beschwerden.
Mechthild Greten Pressesprecherin der Caritas, Träger der Einrichtung
„Herz-Jesu-Kloster: „Derzeit ist das Impfen in den Bonner Caritas
Alten- und Pflegeheimen noch nicht angelaufen. Wir warten auf
Nachricht von der Kassenärztlichen Vereinigung und hoffen, dass wir
sehr bald einen Termin bekommen werden. Viele Bewohner*innen und
Caritas-Pflegekräfte wollen sich direkt impfen lassen, andere sind
skeptischer oder fühlen sich uninformiert. Auch Pflegekräfte sind
quasi ein Spiegel der Gesellschaft, in der es ebenso unterschiedliche
Meinungen zum Thema Impfen gibt. Die Bonner Caritas motiviert ihre
Pflegekräfte, sich impfen zu lassen, um Infektionen in den
Einrichtungen und der Pandemie entgegenzuwirken.

Darius Fischer stv. Einrichtungsleiter der „Theresienau“ in
Oberkassel kann ebenfalls nicht über entsprechende Impfaktionen in
seiner Einrichtung berichten: „Wir haben jetzt Weisung erhalten,
alle unsere 145 Bewohner abzufragen, ob sie geimpft werden möchten.
Die Formulare und die Einwilligung von Betreuern trudeln langsam ein
und werden an die Kassenärztliche Vereinigung geschickt. Antworten
oder gar Impftermine stehen noch aus.“

Auf Nachfrage beim Presseamt der Stadt Bonn war zu erfahren, dass die
Kassenärztliche Vereinigung in Bonner Senioreneinrichtungen impfen
soll. Allerdings, so Stadtsprecherin Dr. Monika Hörig, nicht im
„Albertus-Magnus-Haus“ in Pützchen, einer Einrichtung der
Bundesstadt: „Die Corona-Schutzimpfungen laufen unter der Regie der
Kassenärztlichen Vereinigung. Für Bonn ist die KV Nordrhein
zuständig. Sie bestimmt, in welcher Einrichtung wann geimpft wird!“
Die Stadt sei „in zweierlei Hinsicht mit im Boot“: So wurde
weisungsgemäß bis zum 15. Dezember ein Impfzentrum pünktlich und
funktionsfähig aufgebaut. Unbekannt sei allerdings wann es in Betrieb
gehen könne. „Bereit stehen auch unsere unterstützenden mobilen
Impfteams für die Senioreneinrichtungen, sobald diese auf den Weg
geschickt werden“, so Hörig. „Alle über 80-jährigen, die nicht
in einer Einrichtung leben, erhalten im Laufe des Januars einen Brief
des Gesundheitsministers bzw. der Stadt, mit weiteren Einzelheiten,
wie sie, wenn gewünscht, geimpft werden können.“

Die Frage der Impfungen war das Thema schlechthin in den
Einrichtungen, auch über den Jahreswechsel hinaus. Ansonsten
verliefen die Feiertage ruhig und in harmonischer Einzelbetreuung.
Gemeinsame Veranstaltungen wurden abgesagt und auf Besuche,
beispielsweise von Chören ober weiteren Musikgruppen, wurde
verzichtet.
Positiv ist zu vermelden, dass bis zum Redaktionsschluss Mitte dieser
Woche in keiner der Beueler Einrichtungen weitere Corona-Infektionen
gemeldet wurden. Hierzu trug nicht nur die Selbstdisziplin der
Bewohner und deren Besucher sondern auch die entsprechenden Abstands-
und Hygienekonzepte der Einrichtungsträger bei.

- Helmut Müller

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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