Integration
Von weit her gekommen
Beuel - Eva (11) aus Nigeria, Fidan (13) aus Syrien, Zaki (14) aus Afghanistan
und Kevin (15) aus Nigeria, vier junge Flüchtlingskinder und
inzwischen Bonner Neubürger, standen im Mittelpunkt des fünften
Culture Slam, den der gemeinnützige Bonner Verein „Netzwerk
politik/atelier e.V.“ mit Unterstützung des Pantheon Theaters im
Beueler Pantheon veranstaltete.
Das Netzwerk wurde 2013 von vier Politikwissenschaftlern gegründet
und versucht seitdem jungen Menschen die politische Bildung
interessanter machen. Dabei steht „ateiler“ für Kreativität, was
in den bisherigen Culture Slams immer zum Ausdruck kam.
So auch beim jüngsten Slam „Von weit gekommen…“ einem
interkulturellen Poetry-Slam. Portraitiert wurden vier
Flüchtlingskinder, die mittlerweile rund um Bonn eine neue Heimat
gefunden haben.
Die zentralen Beiträge entwickelten die couragierten Jugendlichen
gemeinsam mit den beteiligten Künstlern während eines dreitägigen
Kreativ-Workshops, bis unmittelbar vor der Aufführung. Dabei bekamen
Flüchtlinge in jeweils sieben Stunden auch rhetorische Feinheiten
vermittelt, die ihre Geschichten lebendig machten.
Ziel des Workshops, war trotz der Ernsthaftigkeit des Themas, einen
unterhaltsamen Abend auf die Bühne zu bringen. Inhaltlich wurde den
Kids in der Schreibwerkstatt nichts vorgegeben.
Mittlerweile liegt der Schwerpunkt des Netzwerkes auf der
Flüchtlingsarbeit und die Hoffnung, dass sich die Bevölkerung mehr
mit diesem Thema befasst. Mit Hilfe der vier jungen Akteure, die zuvor
von Geneviéve Richarz aus Oberkassel ausgewählt wurden, mittlerweile
höhere Schulen besuchen und richtig gut Deutsch sprechen, konnten die
gut 250 Besucher nachvollziehen warum die Kinder mit Ihren Eltern nach
Deutschland kamen.
Mit ihnen auf der Bühne dabei die Slammer Julius Esser und Maxim
sowie die Musiker Klaas Sitter (Geige) und Calvin Hausmann (Klavier).
Die Performance reichte von Malerei über Poetry Slam und Beiträgen
der beiden Musiker bis hin zu Videosequenzen.
Mutig und mit ganz viel Selbstbewusstsein standen die Hauptdarsteller
auf der Bühne und verpackten das relevante Thema in Musik, Wort, Witz
und andere Kunstformen.
Julian Karsunky, von veranstaltenden Netzwerk: „Wir sind sehr
zufrieden mit dem Ablauf der Veranstaltung und haben auch seitens des
Publikums durchweg positive Resonanz bekommen. Es war ein berührender
Abend, geprägt von Wertschätzung, Wärme und Toleranz und ein aus
unserer Sicht wichtigem Signal in beunruhigenden Zeiten“.
- Helmut Müller
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.