Musik macht Mut
Willi Bellinghausen bringt in Corona-Zeiten die Musik zu den Menschen
Beuel - Seit mehr als zehn Jahren hat Willi Bellinghausen sein Hobby zum Beruf
gemacht und seitdem als Profimusiker in der Tanz- und
Unterhaltungsmusikszene in Bonn und Köln Fuß gefasst. Als
Alleinunterhalten oder als „Willi Bellinghausens Dancing Sound“ in
unterschiedlicher Besetzung steht der 57-jährige Vollblutmusiker für
beste Stimmung, Spontanität und Professionalität.
Da aber auch er in Folge Absagen seiner gebuchten Auftritte unter dem
Coronavirus leidet, seine Zeit nicht zu Hause verbringen will und mit
seiner Musik niemanden mehr erreichen kann, ging er am 24. März mit
seiner „Mir sin die Welt-Tour“ in die Offensive.
Kurz entschlossen, baute er seinen Konmbi in eine Veranstaltungsbühne
um, schuf Platz für sein Keyboard, mit dem er sonst im Karneval, bei
Wein-, Mai- und Schützenfesten oder bei Apres Ski Partys in den Alpen
der Stimmungsmacher schlechthin ist. „Wenn das Virus verhindert,
dass die Leute bei meinen Auftritten abschalten und Freude haben
können, komme ich einfach zu den Leuten“ so der Gute Laune
Musikant, der selbst komponiert und 2016 für seine Verdienste um den
Bönnsche Karneval mit dem Närrischen Löwen ausgezeichnet wurde.
In dieser Woche sollte er eigentlich mit Kölner Musikerkollegen bei
der „Kölschen Woche in Hintertux Gas geben. Doch statt auf der
„Bichlalm“ und anderen Hotspots für Stimmung zu sorgen, tourt er
jetzt täglich bis zu sieben Stunden durch die Region, öffnet die
Heckklappe seines Kombis, baut in wenigen Minuten sein Keyboard auf
und überrascht mit zwei bis drei Songs an zentralen Plätzen, in
Straßenzügen oder Siedlungen sowohl Anwohner als auch Passanten mit
seiner Musik.
60 Auftritte het er so schon hinter sich gebracht. Und er macht weiter
- so lange es geht und er Spaß und Freude bereiten kann zu privaten
Einladungen, Kliniken, Feuerwehrwachen, Polizeistationen,
Bürogebäude zu Mittagszeit, Hilfsorganisationen, oder Alten- und
Pflegeheime.
So auch zur Überraschung der Heimbewohner im Herz Jesu Altenheim in
Ramersdorf. Dort können, ebenso wie in anderen Alten- und
Pflegeheimen, die Heimbewohner aktuell keine Besuche empfangen. Der
Sozialdienst hatte die 66 Bewohner am Morgen über den Auftritt
informiert. Und pünktlich legte der Überraschungsgast mit „In
unserem Veedel“ und dem Mottolied seiner Tour „We are the world“
los. Nach „What a wonderful World“, ein Titel der am 1. Januar
1968 von Louis Armstrong auf einer Single veröffentlicht wurde,
packte er sein Spielgerät wieder eine und fuhr nach Vilich wo er
Bewohner und Tiefbauarbeiter in der Schnorrenbergstraße überraschte.
Der Applaus war auch dort - wie immer - überwältigend und Posts in
den sozialen Netzwerke wie: „Willi du bist ein Engel“, „Solch
eine selbstlose und kameradschaftliche Geste in der schweren Zeit, um
den Leuten ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern ist einmalig oder „Du
bist der Beste, Willi ich danke Dir“. sind Lob, Dank und Anerkennung
für jemanden der mit Musik während der Krise hilft.
Einen offiziellen Auftrittsplan gibt es nicht. Damit sollen
Menschenansammlungen vermieden werden. Auf seiner Website,
www.dancing-sound.de, oder per E-Mail an kontakt@dancing-sound.de oder
seinem FB-Account nimmt er aber gerne Anfragen entgegen und plant
diese, auch kurzfristig, in seinen Tourneeplan ein.
- Helmut Müller
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.