100 Jahre St. Martin in Bonn
2.500 Laternen machen die Innenstadt zum Lichtermeer
Bonn (we/fes). „Es ist ein Zeichen der Nächstenliebe und des gesellschaftlichen Zusammenhalts“, betonte Bonns Oberbürgermeisterin Katja Dörner, als sie von der Freitreppe des Alten Rathauses aus die Adepten von Sankt Martin begrüßte, die sich zu mehr als 2.500 Jungen, Mädchen und Erwachsene mit ihren leuchtend bunten und kreativ gestalteten Laternen auf dem Marktplatz versammelt hatten, um mit dem Brauchtum auch die modernen Werte der gesellschaftlichen Solidarität zu feiern. Das Martinsfeuer wie auch die gebastelten Laternen symbolisierten dabei das Gedenken an den Bischof von Tours, der um das Jahr 350 herum der Legende zufolge einem Bettler mit seinem eigenen Mantel Wärme in bitterer Kälte spendete und somit Kontakt zu Jesus Christus bekommen haben soll. Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause atmeten die Organisatoren des Bonner Stadtdekanats auf, dass nun endlich das Brauchtum wiederbelebt werden und der große Martinszug , zugleich auch noch der hundertste überhaupt, durch die Innenstadt ziehen konnte.
Mit Spannung und voller Erwartung stellten sich Tausende Kinder und Erwachsene auf dem Münsterplatz auf und warteten darauf, dass sich der Bonner Sankt Martin, der auch im richtigen Leben mit Vornamen so heißt, nämlich Martin Heide, auf sein Ross Franz Ferdinand schwang, um den großen Martinszug anzuführen. Von der Münsterbasilika aus zog er durch die Innenstadt. Am Sterntor wurde die Legende des Heiligen Mannes, der seinen Mantel mit einem Bettler teilte, nachgespielt.
Stadtdechant Wolfgang Picken begrüßte schließlich mit der OB die beeindruckende Zahl von Schülern und Schülerinnen aus den Bonner Schulklassen sowie die Kids aus den Bonner Kitas.
Gegen Ende konnte Picken noch von der Freitreppe des Alten Rathauses aus die Gruppe mit den schönsten Laternen verkünden, die während des Zuges von einer Jury im Vorbeigehen ausgewählt wurde. Es gewann eine Gruppe der Münsterschule, die dafür ein Preisgeld von 250 Euro bekam. Dank galt den rund 50 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern und zahlreichen Unterstützern.
Die feierliche Stimmung, die fröhlichen „Laterne, Laterne“-Gesänge und nicht zuletzt der leibhaftige Sankt Martin, der hoch zu Pferde in römischer Uniform das Feuer reitend und winkend umkreiste, sorgten für eine einzigartige Stimmung.
Jeder fühlte sich mit jedem verbunden und nahm für einen Moment am Leben des Nächsten teil. So waren es nicht nur die prächtigen Laternen und das hell lodernde Feuer auf dem Marktplatz, sondern auch die vielen strahlenden Kinderaugen, die für eine bezaubernde Atmosphäre sorgten.
Redakteur/in:Frank Engel-Strebel aus Bornheim |
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