Kinder, Kinder
Aktionen zum Weltkindertag auf dem Münsterplatz
Bonn - Rechte haben unsere Kinder Gott sei Dank schon länger. Kodifiziert
und von der UN abgesegnet sind sie aber erst seit 30 Jahren. In diesem
Zeichen – 30 Jahre Kinderrechte – stand der Aktionstag zum
internationalen Weltkindertag. Auf Bonns Marktplatz präsentierten
sich 48 Organisationen mit ihren kindgerechten Angeboten.
Da gab es eine Menge zum Spielen und zum Ausprobieren. Experimentelles
hatte Hochkonjunktur. „Ich freue mich, dass es die traditionellen
Spiele sind, die besonders beliebt sind“, freute ich Bonns
Sozialdezernentin Carolin Krause. Und Jugendamtsleiter Udo Stein
bedankte sich gleich bei all den Trägern, die ihre Leistungen für
die Kids auf dem Marktplatz präsentierten. Dazu gab es ein zünftiges
– pardon cooles – Bühnenprogramm. Und der Spaß konnte losgehen.
Klar, es gab nicht nur etwas zum Toben und zum Lachen. Auch ernste
Themen wurden behandelt.
Ein neues Bewegungsangebot für Körper und Geist der Kids bietet Krav
Maga. „Wir sind neu in Endenich“, so Felix Orth. Auf der Basis von
Kampfkunst gibt es für die Kids Wertevermittlung. Also eher ein
Persönlichkeits- und Bewegungstraining. „Wir haben festgestellt,
dass die klassischen Kampfsportarten für die Kids zu unbeweglich
sind, zu starr, ritualisiert. Kids aber brauchen Bewegung. Und so
lehren wir auf der Basis von Taekwondo Respekt und lassen die Kids
sich körperlich austoben. Und wir haben damit großen Erfolg.“
Der „Elternkreis“-Slogan: Die Elternhelfer - bieten aktuell ein
Projekt mit dem Namen ‚Huckepack‘ an. Da geht es darum, Kinder von
Menschen mit psychischen Erkrankungen zu helfen. Indem sie
Familienhelfer entsenden. „Wir wollen noch jede Menge Paten
gewinnen“, so Projektleiterin Dorothee Oprach. Das Projekt soll die
Kids in schwieriger Umgebung stärken. Sie selbstbewusst in den Tag
blicken lassen.
‚Mother Hood‘ hat ganz andere Sorgen. Der Organisation geht es
darum, dass Frauen eine würdevolle Geburt erleben. „Vielfach werden
die Mütter behandelt wie ein Stück Vieh. Der Gynäkologe hat das
einzige Interesse, das Kind gesund herauszuholen. Eine durchgängig
betreuende Hebamme ist die absolute Ausnahme. Die Frauen sollen sich
gut fühlen, sie sollen sich freuen, ein Kind geboren zu haben“,
sagt Gerit Sonntag von Mother Hood. e.V. „Geburten wie am Fließband
sind die Regel. Immer mehr Kreißsäle schließen. Werdende Mütter
werden oft abgewiesen.
Katja Weich vom ‚Kleinen Muck‘ freut sich, demnächst in Duisdorf
auf der ehemaligen Fläche von Steinbach und Schäfer die
Trägerschaft einer neuen KiTa zu übernehmen. „Dann haben wir vier
Familienzentren“, sagt sie. Im Übrigen bietet der Kleine Muck
offene Jugendarbeit, Hilfen zur Erziehung, ambulante Hilfen und OGS.
Insgesamt gibt es also viele neue Angebote in häufig bewährten
Organisationen. Udo Stein lobt beispielswseise ausdrücklich die
Arbeit im Beueler Flaxx und in der Tannenbuscher Brücke. Das sind und
bleiben zwei Flaggschiffe in Bonns Jugendbetreuung. Die Brücke etwa
soll verstärkt mit dem Spielehaus im KBE-Dreieck zusammenarbeiten.
Die Rotznasen von der Nassestraße haben indes das Problem, einen
neuen Raum zu finden: „Gern für 16 oder mehr Kinder“, sagt eine
Aktivistin der Elterninitiative. „Wir müssen aus unseren jetzigen
Räumen raus, weil das Studierendenwerk bauen will.“
Der Aktionstag anlässlich des Weltkindertages: Nicht nur die Maus,
die auch da war, zeigte sich beeindruckt von der Vielfalt der
Angebote, die den Kids zu ihren Rechten verhelfen sollten. Derweil
baute ein Vater aus Bausteinen einen Riesenturm. Allein und
gedankenverloren. Das Kind im Manne.
- Harald Weller
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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