Bonner Münster
Altäre werden gereinigt, Farben leuchten wieder

Marmor ist wieder Marmor, Alabaster so schön wie Alabaster: Stadtdechant Wolfgang Picken erläutert die Altar-Sanierung. | Foto: we
2Bilder
  • Marmor ist wieder Marmor, Alabaster so schön wie Alabaster: Stadtdechant Wolfgang Picken erläutert die Altar-Sanierung.
  • Foto: we
  • hochgeladen von RAG - Redaktion

Bonn - (we) Im November 2021 soll der Innenraum der Münsterbasilika wieder
der Öffentlichkeit zugänglich sein. Das glaubt man nicht, sieht man
die Baugerüste, die das Bonner Münster momentan noch zu Hauf
verunzieren. Ein Teil der Sanierungsarbeiten ist die Restaurierung der
Alabaster-Altäre. Darunter befindet sich der Stadtpatrone-Altar, auch
Dreifaltigkeitsaltar genannt. Der wird aktuell mit einem geradezu
revolutionären Verfahren in einen geradezu Neuzustand versetzt.

Die Restauratorinnen Susanne Brinkmann und Christina Verbeek nutzen
dafür ein lasergestütztes Verfahren, das erstmals bei den
Ausgrabungen zum Alten Ägypten verwendet wurde. „Die Lichtenergie
verdampft den Dreck, der im Laufe der Zeit den Stein verunstaltet und
auch die Motive nahezu unsichtbar, weil schwarz, erscheinen ließ“,
erklärt Susanne Verbeek. Und das passiert berührungslos, also
ausgesprochen oberflächenneutral.

Der aus Alabaster und Marmor bestehende Altar wiegt einige Tonnen und
steht nach aufwändigem Transport jetzt gegenüber dem Hauptportal der
Kirche. Der Alabaster, ein sehr feuchtigkeitsempfindliches
Gips-Material, wird mit Laserpistole berührungsfrei Schicht um
Schicht gereinigt. Das gilt auch für die Bilder, die die
Dreifaltigkeit, die beiden Stadtpatrone und eine Stadtansicht Bonns
mit dem Münster zeigen. Was das bringt? Jetzt kann man die Motive und
den Altar selbst so erkennen, als wären sie gerade gemalt und kämen
soeben vom Steinmetz. Ein Engel sieht am Altar wieder aus wie ein
Engel. Der Marmor strahlt und der Alabaster wirkt transluzid wie
Alabaster und nicht wie eine undefinierbare dunkle Masse. Ein
Schmuckstück eben, ganz so, wie 1704, dem Jahr des Altar-Baus,
gedacht.

Stadtdechant Wolfgang Picken erläutert, warum der Altar umzog. „Der
bisherige Standort war eher versteckt. Jetzt hat der
Dreifaltigkeitsaltar wieder einen prominenten Platz in der Kirche.“
Er ist nunmehr in die Wand dahinter eingehängt, damit die Statik im
Boden erhalten bleibt. Von sofort an grüßen die Stadtpatrone die
Gläubigen beim Betreten der Basilika. Dass das möglich ist, ist dem
Münster-Bauverein zu verdanken, der den Umzug des Altars von der
bisherigen an die jetzige Stelle mit rund 130.000 Euro bezahlt hat.

Marmor ist wieder Marmor, Alabaster so schön wie Alabaster: Stadtdechant Wolfgang Picken erläutert die Altar-Sanierung. | Foto: we
Christina Verbeek lasert den Altar. | Foto: we
Redakteur/in:

RAG - Redaktion

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

27 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.