Die Kleinen mit den Großen
Aufführung „Frederick“ war voller Erfolg
Endenich - Mit der Aufführung des Musiktheaterstücks „Frederick" ging ein
Projekt zu Ende, das die Flötistin des Bonner Beethoven-Orchesters
Mariska van der Sande seit Jahren verfolgt.
„Ich will zeigen, dass kleine und große Leute gemeinsam musizieren
können", sagt sie. Das Ganze fing damit an, dass die Großen, rund 15
Musiker und Musikerinnen des Bonner Beethoven Orchesters, den Kleinen,
das waren zunächst die Kids des Trinitatis-Kindegartens, gezeigt
haben, wie man Instrumente baut. Eine Geige aus einer Holzkiste, eine
Posaune aus einem abgelegten Trichter, das alles war dabei. Das
Spielen auf den Instrumenten lernten die Kids alsdann in
Übungsstunden im Kindergarten. „Jedes Kind findet seinen eigenen
Weg!", so Mariska van der Sande. Einen eigenen Zugang zur Musik. Und
zu dem Instrument, das es dafür einsetzt. „Es können nicht alle
gleich gut musizieren. Aber wir alle, groß und klein, alt und jung,
empfinden Musik gemeinsam. Das ist das Verbindende an Musik."
Die Kids geben ihr Recht. Ioana, Merle, Luise, Belana und Milana
sagen: „Wir machen Musik, weil es uns Spaß macht." Musik ist eben
ein wichtiger Bestandteil des Lebens. Weil man mit Musik ausdrücken
kann, wie man so drauf ist. Seine Gefühle auszuleben imstande ist.
Spaß machen soll das Ganze. Deshalb gipfelte das ganze Projekt in der
Aufführung des Musicals, einer Geschichte, die Kids Spaß macht und
spannend ist. Das Stück trägt den Namen „Frederick" und handelt
von der Maus, die als kleines Mitglied der Mäuse-Gemeinschaft diese
vor dem Verhungern rettet. In dem Frederick die Fantasie anregt.
Sonnenstrahlen einfängt. Die „satt" machen. Und der sich so über
die Zwänge des Lebens hinweg setzt.
Ebenso fantasievoll wie die Buch-Vorlage war die Umsetzung in
musikalisches Handeln. Angefangen mit Beethoven über Hindemith wie
Vivaldi und Robert Schumann finden sich in Marcel Tourniers „Au
Matin" erste Hoffnungsschimmer, d. h. Sonnenstrahlen. Und Mozarts
frühes Genie beginnt zu sprießen mit seinen ersten Stücken: „Das
frische Grün". Darauf folgen andere Seelenzustände, die in Form von
Musik und kräftigen Farben auf der Bühne dargestellt werden. So
kommen sowohl die klassische Musik als auch die farbenfrohe Optik der
Darsteller zur Wirkung. Die Bühnendarsteller sind allesamt
Kindergartenkids: Die schwatzhaften Mäuse zu Anfang werden gespielt
von den Kids der KiTa Trinitatis. Auch der Schneeflockentanz kommt von
ihnen. Die Sonnenstrahlen sind die in sonnengelbe Gewänder
gekleideten Kinder der KiTa Sonnenschein. Das frische Grün Mozarts
wird symbolisiert von de KiTa St. Maria Magdalena. Schüler der
Michael- und der Matthias-Claudius-Schule vervollständigen das
Ensemble.
Und natürlich sind da die Musikanten: Zum einen die 15 Profis vom
Beethoven-Orchester. Zum anderen aber auch Kinder mit ihren
Instrumenten. Und siehe da: Die Instrumente von klein und groß
gemeinsam ergeben ein stimmiges Ganzes. Und dazu die darstellerische
Lust der KiTa-Kids: Das schafft eine atmosphärisch wohltuende
Geschichte, die bestens klingt und bestens unterhält. Die Eltern und
Freunde in der Aufführung waren begeistert. Ob die Kids weiterhin ihr
Instrument spielen? „Uns kam es darauf an, Kids an die Musik
heranzuführen", sagt Mariska van der Sande. „Ob sie künftig dabei
bleiben? Da kann man nur hoffen." Die Geschichte „Frederick" nimmt
ein gutes Ende. Warum soll das im echten Leben ausnahmsweise mal nicht
gelten?
- Harald Weller
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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