Bike-House
Ausbildung mal anders

Groß war die Anzahl an Gratulanten und Kunden, Freunden, Beteiligten, auch aus dem weiteren Umfeld des Projektes, und nicht zuletzt radbegeisterer Bürger beim Jubiläumsfest, das in absolut herrlicher, unkonventioneller Weise Spaß machte.  | Foto: Rolf Thienen
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  • Groß war die Anzahl an Gratulanten und Kunden, Freunden, Beteiligten, auch aus dem weiteren Umfeld des Projektes, und nicht zuletzt radbegeisterer Bürger beim Jubiläumsfest, das in absolut herrlicher, unkonventioneller Weise Spaß machte.
  • Foto: Rolf Thienen

Bonn (rth). Es ist schon etwas Besonderes, wenn ein Qualifizierungsprojekt für Jugendliche im Alter von 16 bis 25 Jahren auf eine solch lange erfolgreiche Zeit zurückblicken kann wie das „Bike-House“.

Begonnen hat es im kleinen Rahmen 1984 auf dem Dachboden des Caritas-Jugendzentrums „Uns Huus“. Dort wurde eine provisorische Fahrrad-Werkstatt eingerichtet mit dem Ziel, jungen arbeitslosen Erwachsenen ein sinnvolles Beschäftigungsangebot zu unterbreiten. Schon bald stieß das Reparaturangebot für Fahrräder auf ein immer größeres Interesse bei den jungen Menschen, die hier eine interessante Arbeit fanden. Das Tätigkeitsfeld vergrößerte sich zwecks Nachfrage und erweiterte sich auf recycelte Räder, sprich, dass man aus mehreren „Fahrradleichen“ gute, haltbare und sichere Räder zusammensetzte, die schnell Abnehmer fanden. Und so kam es, dass der Platz im Caritas-Jugendzentrum zu klein wurde, denn in den folgenden Jahren wuchs die Fahrradbude kontinuierlich und etablierte sich auch als Fachgeschäft nicht nur für gebrauchte Räder sondern ebenso für alte Ersatzteile, die auf dem konventionellen Markt nicht mehr zu erwerben waren und sind.

Zum 30. Jubiläum benannte sich die Einrichtung 2014 in Bike-House um. Heute arbeitet das Bike-House über 800 Räder im Jahr auf, bietet als Ausbildungsbetrieb zwölf jungen Erwachsenen zeitgleich ein Qualifizierungsangebot und bildet Zweiradmechatroniker*innen, Fahrradmonteur*innen und Einzelhandelskaufleute aus.

Kein Wunder, dass jetzt zum 40-jährigen Jubiläum die Zahl der Gratulanten groß war. Darunter auch Günter Schmidt, Geschäftsführer des Jobcenters Bonn, das schon seit Jahren eine intensive Zusammenarbeit mit dem „Bike-House“ pflegt und mit dazu beiträgt, dass die Jugendlichen eine Perspektive auf dem Arbeitsmarkt finden. Und so betonte Schmidt: „Das Bike-House gehört sicher zu den Angeboten in Bonn, die passgenau auf die Bedürfnisse vieler unserer U25-Kund*innen abgestimmt sind. Arbeitslose junge Menschen, denen der reguläre Einstieg in Arbeit oder Ausbildung aus verschiedenen Gründen bisher nicht gelungen ist, finden hier dank des ausgeprägten Hilfenetzwerks der Caritas individuelle Unterstützung und Anleitung. Zudem nimmt die Bedeutung des Verkehrsmittels Fahrrad stetig zu, sodass das Beschäftigungsfeld rund um die Reparatur, Wartung und rasante technische Entwicklung von Fahrrädern sehr marktnah und zukunftsorientiert ist.“

„Vom Bike-House profitieren alle Beteiligten“, ergänzt Bettina Kunze, Leiterin des Fachbereichs Jugend der Caritas. „Vor allem sind das natürlich die jungen Menschen, die hier die Chance haben, sich fit zu machen für den Arbeitsmarkt und vielleicht sogar eine Ausbildung im Bike-House absolvieren möchten. Hinzu kommen die Bonner Bürger*innen, die bei uns professionell aufgearbeitete Räder zum kleinen Preis erwerben können, und nicht zuletzt alle, die ein gebrauchtes Rad ohne Aufwand abgeben wollen.“

Und noch etwas sollte in diesem Zusammenhang erwähnt werden: Für die Ausbildung sorgen Fachleute, die schon seit vielen Jahren hier tätig sind und alle enormen Fortschritte im Bereich der Fahrradtechnik beherrschen. Durch das große, mehrere hundert Räder umfassende Altradlager als quasi permanentes Ersatzteillager ist das Bike-House darüberhinaus in der Lage, Ersatzteile anzubieten für alle möglichen Räder, auch wenn sie „uralt“ sind. Und wenn man bedenkt, wie schnelllebig der Wechsel von einem Modell zum anderen und wie kurzlebig die Zeit ist, in der man Ersatzteile allein schon für angegraute Räder bekommt, ist das ein immenser Vorteil. Also, haben sie ein solches Schätzchen im Keller stehen und hatten bisher keine Möglichkeit, ein entsprechendes Ersatzteil für die Reparatur zu bekommen, schauen sie mal im Bike-House nach. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass man hier fündig wird. Auch sichere und bezahlbare Gebrauchträder gibt es hier. Egal ob Kinder- oder Jugendrad, Holland- oder Trekkingrad, ob 6, 12er Kassettenritzel hinten, natürlich auch mit gewünschter Kranzgröße, oder Ersatzteile für eine der vielen Shimano-Gangschaltungsvarianten und weiterer Hersteller, egal ob Mountain Bike oder, wie bei der Feier in der Werkstatt zu sehen, ein tolles Cube-Rennrad: ein Besuch im Bike-House in der Bonner Mackestraße lohnt sich.

Bike-House

Mackestraße 36

53119 Bonn

Telefon: 0228 67 64 79

Öffnungszeiten

Mo - Do. 13 - 17 Uhr

Fr. 10 - 14 Uhr

Groß war die Anzahl an Gratulanten und Kunden, Freunden, Beteiligten, auch aus dem weiteren Umfeld des Projektes, und nicht zuletzt radbegeisterer Bürger beim Jubiläumsfest, das in absolut herrlicher, unkonventioneller Weise Spaß machte.  | Foto: Rolf Thienen
Blick in den Werkstattbereich mit dem CUBE-Renner im Vordergrund.  | Foto: Rolf Thienen
Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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