Trauer-Tattoos
Ausstellung zeigt Fotos von Trauer-Tattoos
Bonn - (we) Eine besondere Ausstellung zeigt das Kessenicher
Bestattungsunternehmen Hebenstreit & Kentrup, August-Bier-Straße 33,
am 9. und 10. Juni jeweils von 11 bis 17 Uhr bei freiem Eintritt: Zu
sehen sind Trauer-Tattoos.
Die Motive sind die von Trauernden, die sich auf diese ungewöhnliche
Art von ihren Verstorbenen verabschieden. Und die Trauer dadurch
lebendig halten, dass die Toten immer bei ihnen sind. Hautnah
sozusagen. „Die Tattoo-Träger wollen auf diese Weise den Schmerz
noch einmal durchleben und dadurch bewältigen, den sie durch den
Todesfall empfunden haben“, sagen Eingeweihte.
Das Tattoo kann eine Liebeserklärung sein, eine Brücke zum
Verstorbenen, eine bleibende Erinnerung. Viel zu sehen sind demnach
auch gebrochene Herzen. Viel Philosophisches ist zu lesen. „Das
Leben schmilzt dahin, die Erinnerung jedoch bleibt (vita perit,
memoriam autem manet) steht auf einer Schulter. Woanders ist es ein
Schmetterling, der daran erinnert, wie die geliebte Tochter vom Wesen
her war. Die Geschichten zu den Tattoos sind ebenfalls zu lesen. Da
macht die gesamte Ausstellung um vieles authentischer als die bloßen
Motive. Auch Christliches ist zu lesen. Das Tattoo als Symbol für den
Glauben an das ewige Leben: Du bist dauerhaft auf meinem Körper, also
lebst du für mich weiter“, lautet sinngemäß die Botschaft.
Wenn man wissen will, wie Menschen Trauer empfinden und damit umgehen,
der muss die Ausstellung sehen. Die Fotografin Stefanie Oeft-Geffarth
und die Trauerbegleiterin Katrin Hartig haben mehr als 100 Trauernde
portraitiert. Eine Ausstellung die unter die Haut geht.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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