Stadtmusem
Ausstellung zeigt neue alte Dröppelminna
Bonn - Bonn (we). In der Ausstellung im Stadtmuseum, die sich mit Bonns
Caféhaus-Tradition beschäftigt, hat vor Toreschluss am 18. Dezember
noch mal Neues anzubieten: Kurator Horst-Pierre Bothien hat von
Sammler Daniel Schmitz eine Kaffeemaschine aus den 60ern erhalten. Das
Stück stand im Café Frohn, stammt von WMF und konnte augenscheinlich
alle Arten des modernen Kaffees schon damals zaubern.
Zusätzlich im Angebot der Schau: Eine elektrische Kaffeemühle,
ebenfalls aus den 60ern, ebenfalls von WMF. Als Krönung des neuen
Auftritts kann aber wohl die "Dröppelminna" gelten: Das ist eine Art
Samowar für Kaffee. Der wird aufgegossen und bleibt in der Kanne
warm. Und weil der heiße Kaffee durch den Sud drückt, kommen aus dem
Auslaufhahn einzelne Kaffeetropfen heraus. Man darf mit Fug und Recht
behaupten, dass die Kanne dröppelt. Die Minna bezieht sich auf eine
Dame namens Wilhelmine, die in Dröppelminnas Haushalt arbeitete. Die
Minna stammt aus dem Besitz der Bonner Kaffee-Sommelière Christiane
Hattingen.
In die Kanne eingraviert ist nicht nur das Herkunftsjahr (Dezember
1935), sondern auch die Herkunftsfamilie: "Presented to Mrs. Sole by
Married Families 1 rst King's Regiment, Dec. '35" steht da
geschrieben. Ein wahrhaft königlicher Kaffeegenuss ...
Die Ausstellung mit dem Titel "Drinnen Gemütlichkeit, draußen nur
Kännchen" läuft noch bis zum 18. Dezember in der
Franziskanerstraße. Geboten wird weiterhin ein umfangreiches
Rahmenprogramm mit Filmvorführungen und Führungen durch die
Ausstellung. Da bisherige Publikum rekrutiert sich dem Kurator zufolge
vornehmlich aus Semestern fortgeschritteneren Alters, die angesichts
der Schätze im Museum immer wieder ausrufen: "Ich erinnere mich! Das
war doch ..."
- Harald Weller
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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