Inside Beethoven
Besucher im Beethovenhaus können bei „Inside Beethoven“ (fast) zu ...
Bonn - (we) Wer Musik authentisch erleben will, der sollte das Bonner
Beethovenhaus besuchen. Mittendrin und nicht nur dabei wird der
Besucher und die Besucherin bis zum 16. Januar 2022 dort selbst Teil
eines klassischen Ensembles. Und verblüffenderweise spüren, wie ist,
wenn man selbst zu Beethovens Noten Klarinette spielt. Oder wenn man
professionell gemeinsam als Klangkörper mit der Geige brilliert.
Was wie Zauberei klingt, heißt „Inside Beethoven“ und ist mit den
Möglichkeiten moderner Technik erklärbar. Projektleiter Aristoteles
Hadjakos von der Musikhochschule Detmold erläutert, wie es
funktioniert, dass man sich im Raum von Platz zu Platz bewegen und
jeweils das selbst „gespielte“ Instrument im Gesamtklang verorten
kann: „Im Hintergrund läuft ein Rechner, der alle Maßnahmen
koordiniert. Per Schalter kann man ein Beethoven-Septett per
Notenblatt verfolgen, gleichzeitig ‚sein‘ Instrument hören und
jederzeit auf das ebenfalls von Beethoven verfasste Trio
umschalten.“ Dann ist man exakt an derselben Stelle, die man vorher
unterbrochen hat. Dazu hat man die Partitur digitalisiert und auf
getrennten Spuren aufgenommen. Und die werden per Digi-Schalter
abgespielt und mit den Notenblättern zusammengebracht.
Was das soll? „Damit wollen wir den Hörern Spaß an der Klassik
vermitteln. Und ihnen ein besonderes Klangerlebnis vermitteln.“ Das
gelingt auch: Wenn man einmal das Gefühl verspürt, selbst an der
Geige zu brillieren, so Beethoven erklingt, ist das schon geeignet,
Freude am Musizieren mit anderen zu empfinden. Ganz davon abgesehen,
dass es die Technik ermöglicht, Beethoven besser verstehen zu lernen.
Eben weil man die Musik authentisch erlebt und nicht nur wie sonst im
Konzert konsumierend vor einem Orchester im Auditorium sitzt. Das
Projekt, vor einigen Jahren entwickelt und schon andernorts gezeigt,
ist mehr als ein nettes Spielzeug. Es vermag, Menschen an die Klassik
heranzuführen, die ansonsten mit den Heroen solcher Musik wenig am
Hut haben.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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