Lange Nacht der Industrie
Besucher in Müllverwertungsanlage und Heizkraftwerk

Einblicke und Ausblicke bei der „Langen Nacht der Industrie“: v.l. die SWB-Mitarbeiter Saskia Kutsche, Rolf Driller und Antonia Windheuser führten 80 Besucher durch die hocheffizienten Anlagen des HKW Nord und der MVA. | Foto: SWB
  • Einblicke und Ausblicke bei der „Langen Nacht der Industrie“: v.l. die SWB-Mitarbeiter Saskia Kutsche, Rolf Driller und Antonia Windheuser führten 80 Besucher durch die hocheffizienten Anlagen des HKW Nord und der MVA.
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Bonn - (red) „Das sieht ja aus wie ein riesiger Gartenschlauch“, sagt
Dennis Hörner. „Diese grünen Rohre sind unsere
Kühlwasserleitungen“, erklärte Rolf Driller. Der SWB-Techniker
führte die Teilnehmer der „Langen Nacht der Industrie“, bei der
diese Einblick in regionale Unternehmen bekommen können, durch das
Heizkraftwerk (HKW) Nord von SWB Energie und Wasser. Zuvor hatten die
Besucher schon einen zweistündigen Stopp in der
Müllverwertungsanlage (MVA) der SWB Verwertung gemacht. Jede Menge
Zahlen, Einblicke und Ausblicke beeindruckten sie bei der Besichtigung
bei der Unternehmen nachhaltig.

Das HKW an der Karlstraße in Endenich war dieses Jahr erstmalig ein
Touren-Angebot im Programm der „Langen Nacht der Industrie“, und
ein sehr gefragtes obendrein: Wim de Fries hat sich vor allem deshalb
angemeldet, um hier einmal hinter die Kulissen gucken zu können:
„In der MVA war ich schon dreimal, es ist immer wieder faszinierend
dort, aber das HKW hat mich noch mehr interessiert.“

„Es ist die Gelegenheit, kommunale Versorgungssicherheit auch einmal
vor Ort zu erleben“, stimmte ihm Driller zu. Und dies an einem
geschichtsträchtigen Standort, so erfahren die Besucher von ihm: Denn
1879 hatte das Bonner Gaswerk als erstes städtisches Unternehmen
seinen Betrieb an der Karlstraße aufgenommen. Seitdem hat sich viel
getan: Die Stadtwerke Bonn haben 2013 alte und neue Anlagen-Teile
kombiniert sowie modernisiert und das Kraftwerk zu einem
leistungsstarken Gas-und-Dampf-Kombikraftwerk weiterentwickelt.

Davon konnten sich die Besucher selbst überzeugen und zum Beispiel
unter Brummen und Summen der Maschinen einen Blick auf den 100 Tonnen
schweren Kondensator der neuen Dampfturbine im neuen Turbinenhaus, den
Abhitzekessel mit der vorgeschalteten Gasturbine, die
Wasseraufbereitungsanlagen und die rund um die Uhr besetzte
Schaltwarte werfen. Driller: „Die Kollegen in der Schaltwarte,
Kraftwerker, kennen die gesamte Prozesskette. Tritt eine Störung auf,
wissen sie, wo sie die Produktion unterbrechen und Ersatzmaßnahmen
treffen müssen, da die Stadtwerke Bonn rund um die Uhr die
Versorgungssicherheit gewährleisten.“

„Seit der Modernisierung sparen wir jährlich bis zu 194.000 Tonnen
Kohlendioxid ein. Dank einer innovativen Gas- und Dampfturbinenanlage
unter Berücksichtigung der Kraft-Wärme-Kopplung wird ein
Gesamtwirkungsgrad von rund 90 Prozent erreicht“, erklärt Rolf
Driller seinen Besuchern weiter. Die Stromerzeugung ist seitdem um 30
Prozent gestiegen. Die spezifischen CO2-Emissionen für Strom konnten
dabei um 55 Prozent, die für Wärme um 48 Prozent gesenkt werden.
Seit dem Ausbau produziert das Kraftwerk hocheffizient bis zu 575
Millionen Kilowattstunden Strom und 520 Millionen Kilowattstunden
Fernwärme pro Jahr.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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