Ganz Bonn in bester Feierlaune
BonnFest sorgte für drei Tage purer Freude

Da brennt die Luft: Hilfe, Druckluft is here. | Foto: Harald Weller
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  • Da brennt die Luft: Hilfe, Druckluft is here.
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Bonn - (we) Bonn war drei Tage lang der Nabel der Welt für Flaneure und
Freunde von Musik, Tanz und leckerem Essen. Das BonnFest zog ganze
Heerscharen in die City. Ihrer Feierlust wurde auf gleich mehreren
Bühnen und an einigen Aktionspunkten genüge getan.

Viel los war auf dem Marktplatz. Die dortige Bühne bot den ganzen Tag
lang über drei Tage Unterhaltung vom Allerfeinsten. Am ersten und
dritten Tag aufgrund des da schönen Wetters war das sowieso ein
großer Spaß. Aber auch am verregneten zweiten Tag waren zum Beispiel
die Musiker von „Schäl Sick Big Band“ Garant für prima Stimmung
und begeisterten Beifall, festliche Jubel-Stimmung inbegriffen. Da kam
Gänsehautfeeling auf, als Sängerin Claudia Salzig stimmlich einige
bluesig-jazzige Register ihres meisterlichen Könnens zog.

Die Schäl Sick Big Band mit Leader Marcus Bartelt übt einmal die
Woche. Sie spielen in klassischer Big Band-Besetzung: Heißt 5
Saxophone, 4 Trompeten, 4 Posaunen. Und die Rhythmus-Abteilung mit
Schlagzeug, Percussion und Gitarre. „Wir haben einen Trompeter des
Beethoven-Orchesters bei uns, eine Musiklehrerin und sonst auch einige
Profis. Was aber wichtig ist: Wir haben Spaß. Und den vermitteln wir
mit unserer Musik,“ sagen sie. Damit spielen sie mehr als tapfer
gegen den Regen an.

Ein älteres Paar tanzt im Regen, zwar nicht barfuß, aber lustig und
ohne sich um das Wetter zu kümmern. Die beiden schwelgen in
Erinnerungen an eine Zeit, als sie noch im Ballsaal schwoften. Die
Tanzschule Lepehne zeigte auch, was sie drauf hat. Sehr zur Freude der
Zuschauer, die von der fetzigen Musik angelockt wurden. Auch dabei:
Das Bochumer Stadtmarketing mit seiner Werbung für das Studieren im
Pott. „Bochum hat 9 Hochschulen, mehr als 50.000 Studierende, ist
besonders im Technik-/IT-Bereich führend“. Die, die das sagen, sind
zwar alle aus Dortmund. Via 3-D-Brille kann man sich an ihrem Stand
virtuell ein Bild vom Ruhrgebiet und von Bochum machen. Und sich
visuell davon überzeugen, was Kenner ohnehin schon lange wissen: Der
Pott ist geil. Vielleicht auch etwas preiswerter als Bonn. Aber wir
wollen hier nichts versprechen.

Abends brannte auf dem Markt die Luft. Wir haben‘s geahnt: Druckluft
ist hier. Druckluft ist eine Fun-Brass-Band, die aus ehemaligen
Schülern des KFG in Beuel zusammengefügt ist. Alles junge Leute,
denen der Spaß quasi aus den Instrumenten quillt. Klasse, was die so
auf die Beine stellen. Die Musik geht sofort in die Beine: „Wir
wollen im Karneval Fuß fassen“, hatte einst ein Band-Mitglied im
Interview gesagt. Okay, jetzt machen sie eben Karneval im Regen. Die
Stimmung ist grandios, die Musik alles, nur nicht feinsinnig. Was für
ein Gegensatz zu der eher intellektuell geprägten Musik der Big Band
am Morgen. Die Fans der Druckluft-Truppe auf dem Marktplatz zählen
nach Hunderten. Die Stimmung bordet über. Ein kollektives Stöhnen
des Bedauerns geht durch die Reihen, als sie ihren letzten Song
ankündigen. Die Schlemmermeile mit ihrer Bühne auf dem Münsterplatz
bot ebenfalls Unterhaltung à la carte. Die Essensstände waren gut
frequentiert. An den zwei sonnigen der insgesamt drei Festtagen. Am
Sonntag kam hinzu, dass die Geschäfte offen waren. Shoppen, schlemmen
und sich unterhalten: Herz, was willst du mehr?

Keine Frage, das BonnFest war ein schöner runder großer Erfolg.
Besonders gut gefiel in diesem Jahr das besonders sorgfältig
zusammengestellte Musikprogramm. Auf den Bühnen spielten keine
Anfänger, sondern Musiker, die diesen Namen auch verdienen.

Am Samstagmorgen hatte OB Ashok Sridharan noch ob des miesen
Samstag-Wetters geunkt, wer denn wohl da sei bei seiner
Eröffnungsrede. Aber siehe da: Nicht nur die Eröffnungsrede ist
gelungen. Auch das ganze Fest, organisiert vom Stadtmarketing. Mit dem
Mehrumsatz waren die Geschäftsleute dem Vernehmen nach ebenfalls
zufrieden.

Da brennt die Luft: Hilfe, Druckluft is here. | Foto: Harald Weller
„Es gibt kein schlechtes Wetter, nur falsche Kleidung“ hätte das Motto lauten können. | Foto: Harald Weller
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