Christusbrunnen
Brunnen auf dem Stiftsplatz sprudelt wieder
Bonn - (red) Der Christusbrunnen auf dem Stiftsplatz hatte erheblich unter
Umwelteinflüssen und Vandalismus gelitten und lag seit Jahren
trocken. Nun aber – ziemlich genau 140 Jahre nach seiner Einweihung
- sprudelt das aus drei verschiedenen Natursteinen bestehende
Wasserspiel wieder. Das Tiefbauamt der Stadt Bonn hat die seit 1991
unter Denkmalschutz stehende Brunnenanlage restaurieren und die
Technik erneuern lassen.
Die Restaurierung erfolgte in enger Abstimmung mit der Unteren
Denkmalbehörde der Stadt Bonn durch das Büro Sandner Architekten aus
Königswinter, das bereits bei der Sanierung des denkmalgeschützten
Alten Zolls involviert war. Rund 210.000 Euro kostete die
Instandsetzung und Sanierung der Anlage, die 1878/79 errichtet wurde.
Die Arbeiten starteten Ende Januar 2019 und blieben im veranschlagten
Zeit- und Kostenrahmen.
Der Christusbrunnen, in früheren Jahren auch als Evangelisten-,
Apostel- oder Jesusbrunnen bekannt, befand sich nicht immer an seinem
heutigen Standort vis-à-vis des Hauptportals der Stiftskirche,
sondern wurde auf dem Alten Friedhof errichtet. Er musste 1973 dem
U-Bahn-Bau weichen und wurde auf den Stiftsplatz transloziert.
Die Anlage umfasst ein rundes Wasserbecken mit einem Brunnenring aus
grauer Basaltlava von zirka sieben Metern Durchmesser. Auf vier
Postamenten aus beigefarbenem Sandstein sind in der Brunnenmitte die
vier Evangelisten – Markus, Lukas, Johannes und Matthäus –
sitzend dargestellt. Die Skulpturen bestehen aus cremefarbenem
französischem Kalkstein (Lothringen), der im 19. Jahrhundert bei
Bildhauern äußerst beliebt war. Beherrscht werden diese
allegorischen Darstellungen von einer nach Osten blickenden
Christusfigur auf einem überragenden Sockel in der Mitte der Anlage.
Zwischen den vier Evangelisten sind jeweils Wasserbecken auf Konsolen
eingearbeitet, über die das Wasser in das untere Becken strömt.
In Abstimmung mit der Denkmalbehörde und dem LVR-Amt für
Denkmalpflege im Rheinland wurde bei der aktuellen Restaurierung
entschieden, die fehlenden Gliedmaßen der Kalksteinfiguren nicht
wieder zu ersetzen. Eine Entscheidung, die auch bei der Restaurierung
im Zuge der Umsetzung 1973 auf den Stiftsplatz ebenfalls in Abstimmung
mit dem Landeskonservator getroffen worden war.
Die aktuelle Instandsetzung umfasste die Schadensaufnahme und
–kartierung, den Abbau der Figuren, ihre behutsame Restaurierung in
einer Kölner Steinmetzwerkstatt sowie ihren Wiederaufbau in der
Anlage, weitere Steinmetzarbeiten sowohl an den Wassertischen auf den
Konsolen als auch im unteren Wasserbecken, die Abdichtung der Becken
und die Erneuerung der Brunnentechnik u.a. mit Einbau eines neuen
Schaltschranks, Ersatz der Pumpen und der Verlegung eines neuen
Kanalanschlusses. Die Bauleitung oblag dem Tiefbauamt als Eigentümer
des Brunnens.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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