Werkstatt als Wellenbrecher
Bürgerwerkstatt zum Viktoriakarree am 11. Februar 2017
Bonn - (who). Die Wellen schlugen hoch, als es um die Zukunft des
Viktoriakarrees ging. Nachdem in 2015 das Gelände ausgeschrieben
wurde, startete gegen diese Ausschreibung als geplantes
Einkaufszentrum ein Bürgerbegehren, das zur Aufhebung der
Ausschreibung führte. Nun soll mit einer Bürgerwerkstatt ein
Neustart für weitere Planungen initiiert werden. Der Auftrag zur
Durchführung und neutralen Moderation wurde öffentlich
ausgeschrieben.
Federführend wurden von der Stadt die Büros Zebralog, neubighubacher
und CommunityArtWorks beauftragt, deren Vertreter neben Stadtbaurat
Helmut Wiesner und Kerstin Hemminger vom Stadtplanungsamt die
Vorgehensweise und zeitlichen Abläufe des
Bürgerbeteiligungsverfahrens vorstellten.
Die Auftaktveranstaltung startet am 11. Februar. Ab diesem Zeitpunkt
haben alle Interessierten die Möglichkeit, gemeinsam Ideen für die
Zukunft des Areals zwischen Rathausgasse, Belderberg,
Franziskanerstraße und Stockentor zu diskutieren und zu entwickeln.
„Ziel der Bürgerwerkstatt ist, im engen Austausch von Bürgerschaft
und eingeladenen Planer-Teams unterschiedliche Nutzungskonzepte für
das Viktoriakarree zu entwickeln, von denen ein Nutzungskonzept als
Empfehlung einer Fachjury an den Stadtrat übergeben wird“, fasste
Stadtbaurat Helmut Wiesner die Vorgehensweise zusammen, die in
mehreren Schritten bis zum 4. Oktober erfolgen.
So wird in einem ersten Schritt das ViktoriaAtelier und das
Begleitgremium entstehen Das ViktoriaAtelier wird in der Rathausgasse
6 (ehemaliger Schlüsseldienst) entstehen. Die Vertreter von
CommunityArtWorks werden die gesamte Zeit über vor Ort erreichbar
sein und für Fragen und Anregungen zum gesamten Projekt zur
Verfügung stehen. Dort, an der Stadthaus-Information sowie im Café
Blau in der Franziskanerstraße gibt es leere DIN-A-0-Plakate, auf
denen jeder Interessierte seine eigenen Ideen und Interessen
aufschreiben oder –malen kann. Die Plakate werden dann auf der
Auftaktveranstaltung am Samstag, 11. Februar, Beginn 13 Uhr am
Treffpunkt Altes Rathaus, Eingang Markt gezeigt. Weiter geht’s um 14
Uhr mit geführten Spaziergängen durch das Viktoriakarree und das
Viktoriabad. Ab 16 Uhr folgt der „Markt der Interessen“, bei dem
die Plakate ausgestellt werden, im Anschluss dokumentiert und „als
erste Arbeitsgrundlage für die Ideenwerkstatt im April dienen“,
erläuterte Oliver Märker, Zebralog.
Für das Begleitgremium, das den gesamten Prozess unterstützt, gibt
es noch zwei freie Plätze, die für jeweils eine Bonner Bürgerin und
einen Bonner Bürger reserviert sind, die allerdings kein Mitglied
einer im Gremium bereits vertretenen Organisation sein dürfen. Melden
kann man sich bereits jetzt unter anmeldung-viktoriakarree@zebralog.de
(bis zum 10.2., 12 Uhr) oder bei der Auftaktveranstaltung am 11.
Februar (bis 17 Uhr). Die Auswahl erfolgt per Los am Ende der
Auftaktveranstaltung.
Ein weiterer Schritt ist der Online-Dialog und die Ideenwerkstatt.
Parallel zur Auftaktveranstaltung startet ab 11. Februar unter
www.bonn-macht-mit.de der Online-Dialog, auf dem die Bürger bis zum
11. März weitere Ideen und Vorstellungen einbringen können. Die
Ideen werden bewertet und kommentiert, im Anschluss ausgewertet und
dokumentiert, da als zusätzliche Grundlage für die Ideenwerkstatt
dienen.
Die Ideenwerkstatt startet als ganztägige Veranstaltung am Samstag,
29. April. Das Surogat, in dem die Ergebnisse aus der
Auftaktveranstaltung und des Online-Dialogs zusammengefasst und
gesammelt sind, wird der Stadtöffentlichkeit präsentiert. Im ersten
Teil geht es um den öffentlichen Austausch auf einem „Markt der
Ideen“, im zweiten Teil wechselt der Ideenmarkt in eine Werkstatt
mit Arbeitscharakter, in der die zuvor erarbeiteten Themen konkreter
ausgearbeitet werden sollen. Ziel sind Prüfaufträge und Ergebnisse,
die im Nachgang im ViktoriaAtelier ausgesellt werden.
Schließend erfolgt in einem weiteren Schritt von Donnerstag, 7. bis
einschließlich Samstag, 9. September, die Planerwerkstatt. Die vier
Planer-Teams entwerfen auf Grundlage der gesammelten Ideen der Bürger
vier Nutzungskonzepte für das Viktoriakarree. Für das direkte
Feedback ist am Freitagnachmittag ein offenes Atelier vorgesehen, bei
dem die Planer mit den Bürgern ins Gespräch kommen. Mit der
Präsentation am Samstagnachmittag, 9. September, endet die
Planerwerkstatt mit der Präsentation der Nutzungskonzepte.
Bis zum 13. September können die Teilnehmer der Planerwerkstatt sowie
die Bürger weitere Anregungen, Rückfragen und Hinweise zu den
Konzeptentwürfen über www.bonn-markt-mit.de einreichen. Die
überarbeiteten Konzepte werden im Anschluss von einer Jury, die
öffentlich tag und berät, fachlich bewertet. Auf der Finissage am
Mittwoch, 4. Oktober, werden die erarbeiteten Nutzungskonzepte
gemeinsam mit allen wichtigen Akteuren öffentlich im Viktoriakarree
ausgestellt.
Die Kosten der Bürgerwerkstatt werden mit rd. 86.000 Euro für die
drei beteiligten Büros angesetzt. Hinzu kommen die Vergütungen der
vier Planer-Teams für die Jury, so dass insgesamt mit einem
Kostenrahmen im „mittleren fünfstellen Bereich“ zu rechnen ist.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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