Oase für Insekten
Bunte Blühfelder auf dem Friedhof

Es summt auf dem Südfriedhof – den Blühfeldern sei Dank (Schmuckfoto). | Foto: pixabay
  • Es summt auf dem Südfriedhof – den Blühfeldern sei Dank (Schmuckfoto).
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Südstadt - (red). Eine Oase für Insekten ist in den vergangenen Wochen
auf dem Bonner Südfriedhof entstanden: Friedhofsleiter Ulrich Pacyna
hat über 5.000 Quadratmeter ungenutzte Rasenfläche in leuchtend
bunte Blühfelder umgewandelt. Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und
andere Insekten tummeln sich inzwischen über Senf- und
Buchweizenfeldern. Auch Bienenweide, Raps, Mohn und Sonnenblumen sind
eingesät.

Als Unterschlupf für die summenden Bewohner des Südfriedhofs hat
Pacyna zusammen mit einem Mitarbeiter ein großes Insektenhotel
gebaut. Der NABU Bonn unterstützt beim Aufhängen zusätzlicher
Nistkästen für Honigbienen. Nicht nur für Insekten, sondern auch
für andere Tiere ist der Südfriedhof inzwischen eine echtes
Paradies: Amphibien und Igel finden in den hohen Gräsern einen
Rückzugsort und Nahrung, eine Teilfläche wird von Schafen beweidet.

Doch das ist erst der Anfang, das Amt für Stadtgrün hat noch mehr
vor: Die Blühfelder sollen in mehrjährige Blühwiesen umgewandelt
werden, hier ist die Biologische Station Bonn Rhein/Erft mit im Boot.
Ab Herbst sollen Streuobstwiesen entstehen, außerdem wird eine
Blumenzwiebelfläche angelegt und Baumstämme sollen künftig Futter
und Lebensraum für Käfer bieten. So entsteht auf den umgewandelten
Wiesen nach und nach und ein echtes Biotop und ein Lern- und
Erfahrungsraum für Kindergärten und Schulen.

Inzwischen macht auch ein Blühschild der Aktion „Bonn blüht und
summt“ die Besucher des Südfriedhofs darauf aufmerksam, dass die
blühende Wiese Lebensraum für Insekten ist. Die Initiative kämpft
gegen das Insektensterben und wirbt dafür, insektenfreundliches
Saatgut zu verwenden – sei es in Form groß angelegter Blühfelder
oder auch nur in Form eines „Blühquadratmeters“ auf dem Balkon
oder im Garten.

„Wir sind total begeistert, was für ein tolles Biotop hier auf dem
Friedhof entstanden ist und hoffen, dass viele diesem Beispiel
folgen“, freut sich Projektmitarbeiterin und Heilkräuterexpertin
Katharina Mischling. „Eine hochgewachsene Wiese wird leider noch
viel zu oft als Unkraut missverstanden. Mit unseren Blühschildern
wollen wir deswegen vor allem zur Bildungs- und Aufklärungsarbeit
beitragen und die Menschen für insektenfreundliche Grünflächen
begeistern.“

Die Stadt Bonn unterstützt das Projekt und verwendet selbst auf
vielen Flächen insektenfreundliche Kräutermischungen. Auch das
Wiesenprogramm der Stadt kommt den Insekten zugute: Hierzu werden
Rasenflächen, die vormals bis zu 25 mal pro Jahr gemäht und daher
von wenigen Gräsern dominiert wurden, in Wiesen überführt, welche
nur noch ein- oder zweimal im Jahr gemäht werden. So können
zahlreiche Kräuter und Gräser bis zur Samenreife gelangen. Außerdem
stellt die Stadt kleinere Flächen für Urban Gardening bereit, so
dass auch die Bürger die Stadt zum Blühen und Summen bringen
können.

Die Blühkarten in verschiedenen Formaten sowie weitere Informationen
zum Projekt „Bonn blüht und summt“ gibt es auch online:
www.bonnimwandel.de/bonnbluehtundsummt

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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