Großer Zulauf in Bonn
Corona-Impfung für Wohnungslose
Bonn - Das vom Verein für Gefährdetenhilfe (VFG) im Auftrag der
Stadt Bonn betriebene Haus Sebastian bietet Platz für knapp 100
Wohnungs- respektive Obdachlose. Ein Großteil der Bewohner, nämlich
60, hatten sich zur Corona-Impfaktion angemeldet. Das mobile Impfteam
unter der Leitung von Maria Radloff freute sich über so viel
Interesse bei den Menschen mit sozialen Schwierigkeiten. Bereits seit
einer Woche impft sie die Klientel in diversen Unterkünften. Die
"Welle ist in vollem Schwung, morgen noch ein großer Termin, bald
danach schon werden wir fertig sein", resümiert die Ärztin. "Das
muss ja wohl sein", meint ein Wohnungsloser beim Impfen. "Schließlich
will ich auch geschützt sein." Sozialarbeiter hatten den Termin
vorbereitet, weil Grundlage für die Impfbereitschaft der Betroffenen
das Vertrauen in die Maßnahme ist. Und das können nur Menschen
vermitteln.
"Wir sind natürlich sehr glücklich, diese Personengruppe impfen
lassen zu können", sagt denn auch Nelly Grünwald, eine
Geschäftsführerin des VFG. Zum Einsatz kam im Haus Sebastian der
Impfstoff von Johnson&Johnson. Der bietet den vollen Impfschutz
bereits nach einmaliger Impfung. Aus einer Ampulle werden fünf Dosen
gewonnen. Es gibt für Vergessliche, die bei der jetzigen Aktion zu
kurz gekommen sind, Nachrückertermine. Der VFG betreut pro Jahr rund
2000 Menschen in sozialen Schwierigkeiten.
Eine genaue Anzahl der in Bonn lebenden Wohnungslosen ist schwierig zu
ermitteln, dürfte sich um die 500 bewegen. Die Anzahl der draußen
übernachtenden Obdachlosen beläuft sich auf etwa 50.
- Harald Weller
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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