Beethovendenkmal

Das erste seiner Art

Bonn - (we) Zum 174. Mal jährte sich am 12. August der Tag der Enthüllung
des Bonner Beethovendenkmals auf dem Münsterplatz. Die rund 50
Zuschauer stimmten nach der Feierstunde vor dem Denkmal die Ode an die
Freude an. Zuvor hatte der Vorsitzende der „Bürger für
Beethoven“ an die Vorgeschichte erinnert, die der Gestaltung der
Statue zuvorgegangen war. Demnach hatte nach Beethovens Weggang aus
Bonn seine Bedeutung in seiner Heimatstadt arg gelitten. Erst dem
ersten Musikprofessor Deutschlands, der an Bonns Uni lehrte, ist es zu
verdanken, dass der Name Beethoven auch in Bonn wieder zu seiner ihm
angemessenen Bedeutung kam.

Gleichwohl war das Denkmal arg umstritten. Streitpunkt war natürlich
die Finanzierung, dann der Standort... Doch: Ende gut, alles gut.
Ernst Hähnel entwarf das Denkmal, das 13.000 Taler kostete. Zur
Enthüllung am 12. August 1845 war alles gekommen, was Rang und Namen
hatte. Preußenkönig Friedrich Wilhelm IV., Königin Victoria von
England, Alexander von Humboldt und Tausende von Zuschauern, die dem
Spektakel in Form eines mehrtägigen Festes beiwohnen wollten. Franz
Liszt hatte 2.666 Taler aus seiner Privatschatulle zum Kaufpreis
beigesteuert.

Seitdem schaut der Meister vom Münsterplatz auf die zahllosen
Fotografen, die ihn ablichten wollen. Und wie schaut er? Nun, das ist
so ähnlich wie mit der Mona Lisa. Der eine sagt, er gucke
nachdenklich, der Zweite meint, er schaue grimmig und der Dritte
glaubt gar, ein Lächeln auf des Meisters Zügen zu entdecken.

Die Bürger für Beethoven betonen, dass das Bonner das weltweit erste
Beethoven-Denkmal sei. Zur Feier des Tages hatte man eigens einen
Flügel vor den Beethoven gestellt. Auf dem spielten die Bonner
Pianistin Susanne Kessel und ihre 88-jährige Schülerin Margot
Nisita, die mit amerikanischem Akzent - sie war früher an der
amerikanischen Botschaft in Bonn tätig - auf beharrliches Nachfragen
lachend versicherte, dass Beethoven ihr Lieblingskomponist sei.