Klupp91
Der Club, der kein Club ist - Senioren behandeln anspruchsvolle Themen

Unter dem Rubrum „Kreis lebensfroher unternehmungslustiger passionierter Pensionäre“ treffen sich bis heute die Mitglieder des Klupp´91. | Foto: Harald Weller
  • Unter dem Rubrum „Kreis lebensfroher unternehmungslustiger passionierter Pensionäre“ treffen sich bis heute die Mitglieder des Klupp´91.
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Bonn-Auerberg - (we) Nein, dieser Club ist kein Club. „Wir sind eine offene
Gruppe. Hierher kann jeder kommen, der mag. Wir sind kein Verein.“
Ulla legt Wert auf die Feststellung, dass ihre Gemeinschaft seit 1991
besteht. „Worüber ich mich wundere? Na, dass es den Zusammenschluss
immer noch gibt“, lacht Rolf Schleßmann. Der hat den Klupp ‚91 im
Jahre 1991 gegründet. Unter dem Rubrum „Kreis lebensfroher
unternehmungslustiger passionierter Pensionäre.“

Der pensionierte evangelische Pfarrer und ehemalige Superintendent hat
bei seiner Pensionierung etwas gesucht, bei dem ihm nicht Zuhause die
Decke auf den Kopf fällt. „Und damals war die Zeit der
Frühpensionierungen. Da sind viele vergleichsweise junge Leute
frühpensioniert worden. Und ich dachte, man müsse diesen Menschen
etwas Anspruchsvolles anbieten. Keinen Feierclub, sondern es sollten
geistige Themen im Vordergrund stehen.“

Und das ist bis heute der Fall: „ Wir machen Ausflüge“, erzählt
Annemarie. „Wir waren in Köln und haben eine freie jüdische
Gemeinde besucht.“ „Wir waren am Braunkohleabbau“, ergänzt
Gudrun. „Wir waren jüngst im Frauenmuseum.“ Häufig sind die
Themen kirchlich angehaucht. Aber immer ökumenisch. Leute, die nicht
an Gott glauben, sind ebenso herzlich willkommen. Das aktuelle
Halbjahresprogramm bietet beispielsweise eine Hommage an Hugo von
Hoffmannsthal. Zudem kommt ein ehemalige Mitarbeiter des Vereinigten
Aluminium Werks , einst in Auerberg präsent, vorbei, um aus seinem
Berufsleben zu berichten.

Ende Oktober gibt es etwas Gruseliges zum Thema Hexen, Folter und
Scheiterhaufen. Im November ist Erich Kästner an der Reihe. Weiterhin
stehen Volksliedbearbeitungen von Johannes Brahms und Benjamin Britten
auf dem Programm. Der Dezember ist verplant mit einem
lyrisch-musikalischen Ritt durch weihnachtliche Gefilde. Mit
Gitarrenbegleitung gibt es lyrischen Gesang.

Rezitationen, Literaturabende und sicher auch mal Feiern wie jüngst
im Haus Müllestumpe sind Garanten für den nachhaltigen Erfolg des
Klupps 91. „Wir bieten nachhaltige Themen an. Themen, bei denen man
denken darf“, weiß Joachim Rott, ein Mitglied des ehrenamtlichen
Leitungsteams. Die meisten Veranstaltungen sind kostenfrei für die
Klupper. Es wird meist um eine Spende gebeten.

Gudrun „fühlt sich einfach wohl“, in der Gemeinschaft. „Wir
sind durch eine Freundin in den Klupp gekommen. Und sind gern seit
Jahren dabei“, freut sie sich. Anregende Gespräche, interessante
Exkursionen, spannende Diskussionen, volkstümlicher Gesang: Das ist
es, was die Gruppe zusammenhält. Es gibt keinen Zwang, zu kommen, es
gibt aber Angebote.

Wenn da was für Sie ist, kommen Sie einfach dazu, wenn sich die
Gruppe trifft. Das ist immer donnerstags im evangelischen
Gemeindeforum von Auerberg der Fall. Von 16.30 Uhr bis 18.00 Uhr. Das
ist gut für alle, die ein neues geistiges Zuhause finden wollen. Sie
werden sehen, dass sie herzlich willkommen sind. Sie sollten im
Seniorenalter sein. Alt wird man dann von ganz allein. Und selbst das
ist in der Gruppe einfacher. Im Kreis der lebensfrohen
unternehmungslustigen passionierten Pensionäre.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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