Bauarbeiten
Der Tunnel wird zur Einbahnstraße
Bad Godesberg - (we) „Die Arbeiten sind notwendig, weil sich die
Brandschutzbestimmungen geändert haben. Aus den Erfahrungen der
Brände in den Alpentunneln hat man gelernt und die Bestimmungen an
das heute Machbare angepasst. Und wir in Bonn optimieren das
Vorhandene und sind dann auf dem Stand der Technik in Sachen
Brandschutz.“
Peter Esch, der Leiter des städtischen Tiefbauamts, ist sicher, dass
die jetzigen Baumaßnahmen viel bringen. 8,2 Millionen Euro gibt das
Tiefbauamt der Stadt aus, um die Technik so zu sanieren, dass sie auf
dem neuesten Stand ist. Und dazu werden gerade die riesigen
Lüftungsanlagen umgebaut. Die Ventilatoren müssen mit erhöhter
Schaufelleistung und viel stärkeren Motoren gegenüber dem bisherigen
Stand ausgestattet werden. Zu- und Ablüftungen werden überarbeitet.
Wichtig ist, das Konzept des Brandschutzes fortzuschreiben und in
praktische Technik umzusetzen.
Kabelbäume werden erneuert, Löcher in Decken und Wände gesägt zur
Aufnahme von größeren Ventilatoren, Lüftungsschlitze werden neu
konzipiert und verwirklicht. Die mächtigen Ventilatoren müssen bei
den Herstellerwerken gründlich überarbeitet werden. All das
erfordert Einschränkungen für den fließenden Verkehr. Man hat
versucht, die Beschränkungen so gering wie möglich zu halten. Aber
man muss eben im Tunnelgewölbe und darüber arbeiten.
Lüftungsklappen müssen neu in Wände gesägt werden. 31 neue
Klappenöffnungen werden gebaut. Das geht nicht, wenn der Verkehr in
allen Röhren wie unter Volllast möglich fließt. Wer sich an alte
Zeiten erinnert, als es den von 1992 bis 1999 gebauten Tunnel noch
nicht gab, ist selbst während der Bauarbeiten am und im Tunnel
dankbar dafür, nicht ausschließlich über die oberirdischen Straßen
seinen Weg nach Godesberg und hinaus suchen zu müssen. Im Gegenteil:
„Das befürchtete Chaos ist bisher ausgeblieben“, meint Peter
Esch. „Der Verkehr fließt.“
Die Arbeiten sind voll im Zeitplan. Der Godesberger Tunnel gehört
übrigens gemäß Unfallstatistik zu den sichersten Tunnelbauwerken
überhaupt. Das hochkomplexe Bauwerk wird von einer Leitwarte aus
gesteuert und überwacht. 2020 wird voraussichtlich alles fertig sein.
Ab Mai 2019 steht die jetzt offene Tunnel-Röhre zur Sanierung an.
Dann soll die aktuelle Baumaßnahme nach Norden abgeschlossen sein.
In Kürze wird eine neue Trafostation gebaut, die den neuen höheren
Belastungen standhalten kann. Dazu wird ein Teilstück der Godesberger
Straße für drei Wochen zu Einbahnstraße. Das passiert ab Montag, 5.
November.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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