Corona creativ
Drei Künstler bereiten Gemeinschaftsausstellung vor
Bonn/Alfter - (fes) Gleich drei befreundete Alfterer Künstler haben sich in
den vergangenen Wochen zusammengetan und laden ab kommenden
Donnerstag, 21. Mai, zu ihrer Gemeinschaftsausstellung „Corona
Creativ“ ins Bonner Kulturzentrum Kult41 ein. Die Werkschau von
Irmgard Maria Jansen-Otto und Michael Tillmann aus Oedekoven und dem
Bildhauerstudenten Dennis Meseg an der Alanus Hochschule steht unter
dem Motto „Kunst der Kompromisse“.
Geplant war es ursprünglich anders, wie Jansen-Otto berichtete. Sie
hatte ein Kulturprogramm zusammen mit dem Oedekovener Gitarristen
Wojtek Tyc vorbereitet, was aber wegen der Pandemie abgesagt werden
musste. Als Kompromiss gibt es nun die spontan auf die Beine gestellte
Ausstellung „Corona Creativ“. Kompromiss deswegen, weil aufgrund
der Abstandsregelungen zum Infektionsschutz nur wenige Gäste ins
Kult41 gleichzeitig hineindürfen, den obligatorischen Sektempfang zur
Vernissage gibt es ebenso wenig wie Livemusik von der Bühne. Dafür
treffen in dieser Gemeinschaftsausstellung nun darstellende auf
digitale Kunst. Michael Tillmann (55) zeigt unter anderem Modelle
bekannter Alfterer Wahrzeichen, die er aus Biokunststoff mit seinem
selbstgebauten 3-D-Drucker produziert hat. Zu sehen sind
beispielsweise der Gielsdorfer Wasserturm, einige Pfarrkirchen und die
Witterschlicker Moschee. Sie kommen als Backförmchen daher. Zudem hat
er Spuckschutze umfunktioniert, die er nun als dekorative Lichtschutze
präsentiert.
Ganz andere künstlerische Pfade beschreitet die ehemalige Erzieherin
und Floristin Irmgard Maria Jansen-Otto. Seit Beginn des Lockdowns
Mitte März zeichnet die Oedekovenerin in ihr Skizzenbuch
Bleistfit-Karikarturen, Comics und Geschichten und kommentiert damit
die Coronazeit auf ironische Weise. Hinzu kommen einige Gemälde.
Passend zur Krise brachte sie das neuartige Virus zusammen mit dem
Konterfei Beethovens und kombiniert so geschickt die Pandemie mit dem
BTHVN-Jubiläumsjahr.
Dritter im Bunde ist Dennis Meseg. Der 41-Jährige startete im
vergangenen Jahr noch einmal komplett neu und nahm an der Alanus
Hochschule Alfter ein Studium der Bildhauerei auf. In den vergangenen
Wochen war er mit seiner Installation „It is like it is“ quer
durch Deutschland unterwegs. Er hatte 111 Schaufensterpuppen gekauft
und in rot-weißes Absperrband gehüllt um auf diese Weise „das
Unfassbare fassbar zu machen.“ Sein Ensemble setzt sich zusammen aus
großen und kleinen Figuren. Sie stehen für Kinder, Erwachsene,
Familien, auch ein Hund ist dabei. „Am Ende sind wir in der Krise
alle gleich“, so der gelernte Mediengestalter. Einige seiner Figuren
zeigt er im Vorhof beim Kult41 anlässlich von „Corona Creativ“.
Infos kompaktAusstellung „Corona Creativ – Kunst der Kompromisse:
Auf Distanz und ohne Sekt!“
Kult 41, Hochstadenring 41, 53119 Bonn.
Vernissage: Donnerstag, 21. Mai, 18 bis 22 Uhr. Die Ausstellung ist zu
sehen bis zum 14. Juni. Alle Termine unter
www.kult41.de. Eintritt frei
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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