Orange the World
Drei regionale Soroptimisten Clubs mieten Werbetafeln

Über mehrere Tage Ende November erstrahlten alle sechs Minuten Bildschirme an Bonner S-Bahnhöfen mit der klaren Botschaft, die Gewalt an Frauen zu beenden. | Foto: jc
  • Über mehrere Tage Ende November erstrahlten alle sechs Minuten Bildschirme an Bonner S-Bahnhöfen mit der klaren Botschaft, die Gewalt an Frauen zu beenden.
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Bonn - (jc) 1991 wurden von der Womens Global Leadership Institute die
„Orange Days“ eingeführt, um auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam
zu machen und dagegen vorzugehen. Beginnend mit dem 25. November und
endend am Internationalen Menschenrechtstag, dem 10. Dezember,
umfassten die Orange Days 16 Tage. Unter dem Leitspruch „Orange the
World – Stand up for Women“ sollten die Auswirkungen von Gewalt
gegen Frauen jedem Mitbürger deutlich und verständlich gemacht
werden.

In Bonn haben sich deshalb die Soroptimisten Clubs Bonn, Bonn-Bad
Godesberg und Bonn-Siebengebirge zusammengetan, um Ende November
Werbetafeln an belebten Bahnhöfen Werbetafeln zu mieten und auf die
Orange-Days hinzuweisen. Am Hauptbahnhof zeigten acht, in Bad
Godesberg zwei und an der Stadthalle ebenfalls zwei Screens in
Abständen von sechs Minuten den orange untermalten Spruch: „NEIN zu
Gewalt an Frauen“.

„Unsere Aktion ist nicht lange geplant gewesen, sie kam durch eine
spontane Idee zustande“, so Jutta Eich, Pressesprecherin des
Soroptimisten Clubs Bonn-Siebengebirge und kreativer Quell des
plakativen Beitrags. „Mir war klar, dass unser Informationsstand
durch den Teillockdown bei weitem nicht so viele Menschen erreichen
könnte, wie ursprünglich geplant.“

Dabei ist es den Soroptimisten gerade dieses Jahr besonders wichtig,
über Gewalt an Frauen aufzuklären. In der Kooperation mit
Frauenhäusern und karitativen Einrichtungen ist deutlich geworden,
dass seit der Pandemie auf Frauen ein außergewöhnlicher Druck
lastet. Man befürchtet, dass sich die Fälle von häuslicher Gewalt
vermehrt haben, gleichzeitig aber die Möglichkeit begrenzt ist, sich
Hilfe zu holen. „Schlimm ist, dass die Bonner Polizei nicht viel
dazu sagt oder sagen könnte. Denn sie arbeiten strikt nach Statistik
und während sich letztes Jahr 99 Frauen im Monat gemeldet haben, sind
es dieses Jahr nur 79 gewesen. Über die Dunkelziffer wird nicht
gesprochen, dabei sind selbst 79 Frauen im Monat noch über 800 Fälle
im Jahr“, erklärt Eich.

Mit der Aktion zu den „Orange Days“ und der Jahresbilanz ist Eich
jedoch zufrieden. „Die Pandemie hindert uns nicht an der
Unterstützung unserer Projekte“, bestätigte die Pressesprecherin.
Allerdings sind dieses Jahr durch die Pandemie Spendenaktionen
größtenteils entfallen. Der „Magic Slam“, eine groß geplante
Benefizveranstaltung des SI Clubs Bonn-Siebengebirge musste auf
unbestimmte Zeit verschoben werden. Im Sommer 2021 würde der Club
gerne den „Magic Slam“ veranstalten, zur Not auch als
Hybridveranstaltung, doch fest steht diese Entscheidung noch nicht.
Die Werbetafeln mussten die Mitglieder der Soroptimisten aus eigener
Tasche finanzieren.

„In Bonn gibt es viele sehr engagierte Organisationen, die Gelder
sind aber knapp, den Frauenhäusern fehlt es an Kapazitäten. Ich bin
trotzdem zuversichtlich, dass mit der neuen Oberbürgermeisterin auch
mehr Gelder fließen werden“, erklärte Eich. In ihren Augen sind
die Werbetafeln ziemlich gut gelungen und bei den Menschen angekommen.
Als Ziel für nächstes Jahr nehmen sich die Soroptimisten vor, mehr
Gebäude in Bonn orange beleuchten zu lassen.

Mehr Informationen zum Engagement der Soroptimisten Clubs unter
www.soroptimist.de.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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