Gärtnerhaus
Ein Ort der Stille
Bonn - Wolfgang Rupprecht, Fotograf aus Eitorf, zeigt seine Ausstellung „In
der Stille“ im kurfürstlichen Gärtnerhaus am Beethovenplatz noch
bis zum 3. Oktober. „Ich hatte einen stresstreibenden Job in der
IT-Branche. Da wollte und musste ich runterkommen. Deshalb habe ich
die Stille gesucht“, erzählt er.
von Harald Weller Man kann monochrome und farbige Interpretationen
seiner Auffassung von Ruhe und Stille betrachten. Aufgenommen mit
einer Vollformat-Kamera (Canon 5d Mk IV) und einer
Mittelformat-Analogkamera zeigt er Orte der Stille, die Magie des
Lichts und Monokulturen. „Letzteres symbolisiert für mich eine
Totenstille“, sagt Wolfgang Rupprecht. Er zeigt dabei ein Foto, das
Bonner sogleich an das Messdorfer Feld erinnert. Hier wie da steht
felderweise Getreidehalm an Getreidehalm. Ohne Wildkräuter, weil
chemisch behandelt. Ohne Tiere. Artenvielfalt ade!
Das ist nicht die Ruhe, die der Mensch braucht, um sich zu entspannen.
Die sieht man eher bei den Fotoserien „Magie des Lichts“ und
„Orte der Stille“. Mal ist es der Bodensee, der magisch erscheint,
mal ist es ein Baum, der Ruhe vermittelt. Genau beobachtet hat
Wolfgang Rupprecht. Die Fotos sind ungeschönt, meist unbehandelt.
„Ich fotografiere seit 1968“, so der Fotograf. „Damals war ich
15.“ Wenig Kontrast, lange Belichtung, Vorsicht mit grellen Farben,
keine Effekthascherei, das sind seine Erfolgsrezepte.
Und das Ergebnis sind authentische Abbildungen des Gesehenen, meist
aus der heimischen Umgebung. Natur, so wie sie ist. Ruhig, erhaben
meist, teils erschreckend, wenn es um die Monokultur geht. Auf jeden
Fall aber sehenswert. Die Ausstellung „Orte der Stille“ im
kurfürstlichen Gärtnerhaus.
Kurfürstliches Gärtnerhaus
Beethovenplatz 1
53115 Bonn
Öffnungszeiten:
Di - Fr: 15 bis 18 Uhr
Sa und So: 14 bis 17 Uhr
Eintritt frei
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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