"Stolpersteine"
Ein Pflasterstein wider das Vergessen

Caritas Mitarbeiter legten weiße Rosen um den strahlend goldenernStolperstein. | Foto: mt
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Bonn - „Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist.“
Dieses Zitat aus dem jüdischen Talmud ist die Motivation des
Künstlers Gunter Demnig. Am 30. Januar hat er einen Stolperstein für
Emilie Goldstein vor dem Caritas-Lädchen in der Kaiserstraße 22
gesetzt. Es war einer von acht Stolpersteinen, die er an diesem Tag in
Bonn setzte. Von 1993 bis 2020 hat er insgesamt 75.000 Stolpersteine
in 26 verschiedenen Ländern gesetzt.

Der Stolperstein wurde im Auftrag der Caritas gesetzt. Dort, wo sich
heute das Lädchen der Caritas befindet, war bis 1938 der Korsettladen
von Emilie Goldstein. Sie lebte in der Wohnung über ihrem Geschäft.
SS-Leute drangen in der Nacht vom 10. November 1938, nachdem sie die
Synagogen niedergebrannt hatten, in ihren Laden und in ihre Wohnung
ein und verwüsteten alles. Im Anschluss starteten sie eine
Hetzkampagne. Emilie Goldstein gab ihr Geschäft daraufhin auf,
verließ Bonn und wurde 1942 nach Theresienstadt deportiert und 1944
in Ausschwitz ermordet, wie die Caritas in einer Biografie von Emilie
Goldstein mitteilte.

Eine Vertreterin der Caritas erklärte, wie wichtig es ihnen sei, dass
ein Zeichen gegen Diskriminierung gesetzt werde. So sei die Kooperaton
mit Gunter Demnig zu Stande gekommen. Vor 28 Jahren startete Demnig
sein Projekt „Stolpersteine“. Mittlerweile setzt er die
Stolpersteine nicht nur für ermordete Opfer, sondern auch für Juden,
die fliehen konnten. Die Stolpersteine werden als Erinnerung an die
NS-Opfer und als Zeichen gegen Diskriminierung gesetzt.

- Greta Selsek

Caritas Mitarbeiter legten weiße Rosen um den strahlend goldenernStolperstein. | Foto: mt
Auf dem Bürgersteig vor dem Caritas-Lädchen bereitet Künstler Gunter Demnig die Verlegung des Stolpersteines vor. | Foto: mt
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