Urban Soul: Ausstellung im Bonner Loch
Eine Wunde der Stadt wird geschlossen
Bonn - (we). Wer wissen will, wie‘s denn wird mit dem Nordfeld, für
den ist die ab sofort zugängliche Ausstellung im Bonner Loch
sehenswert. Hier zeigen die „developer“, ein Düsseldorfer
Investor, ihren Siegerentwurf „Urban Soul“ für die bevorstehende
Bebauung des Nordfelds. Die Ausstellung ist mittwochs bis samstags von
15 bis 18 Uhr geöffnet. Zu sehen ist die Anmutung des künftigen
Aussehens auf dem Areal mit Film, Animation, Skizzen und Zeichnungen.
„Wir wollen die Bonner einbeziehen in den Bau“, sagt Bastian
Julius von developer. Rund 100 Millionen Euro investiert seine Firma.
Dafür gibt es ein Ensemble von drei Gebäuden: Zum einen ein Haus mit
kleinteiligen Geschäften, das sogenannte „Lifestyle House“. Zum
zweiten ein Hotel mit Gastronomie und ruhigem Innenhof, der
sogenannten „Piazza“. Zum dritten schräg gegenüber einen
Garagen- und Bürobau mit 320 Stellplätzen. „Alles, nur keine
Shopping-Mall“ versprechen die developer.
„Vom Bahnhofsgebäude bis zum Hausbeginn des Lifestyle-Hauses sind
es 25 Meter. Das ist mehr Platz als bisher“, so Bastian Julius. Die
neuen Gebäude sind nicht nur praktisch, sie sind auch mit Herzblut
gebaut. „Wir sind keine seelenlosen Investoren, das haben wir schon
bisher bewiesen, etwa beim Düsseldorfer Kö-Bogen, den wir auch
gebaut haben. Wir sind in der Region verwachsen, wollen auch in Bonn
weiter bauen“, sagt Bastian Julius. „Ohne Herzblut geht es
nicht“, so Andreas Reichau, der schon seinerzeit vor dem
Preisgericht damit überzeugte, dass er dem Bauvorhaben eine gewisse
Seele konzediert. Daher auch der Name „Urban Soul“. Hier soll eine
sinnliche Erfahrung geboten werden. „Wir beginnen bald mit der
Bauvorbereitung. Etwa zum Jahresende fangen wir an. Das Bonner Loch
wird dann Geschichte sein. Der unsägliche Bereich der Toilettenanlage
kommt weg. Der Parkplatz darüber auch. Die Tiefgarage allerdings wird
saniert und bleibt den Bonnern erhalten.
„Mit dem Neubau kommt die Architektur des Bahnhofs wieder zum
Tragen“, freut sich Stadtbaurat Helmut Wiesner. „Damit werden
Sünden der Vergangenheit repariert. Und städtebaulich wird etwas
gutes Neues geschaffen.“ Architekt Cornelius Wens freut sich auf die
Aufgabe, „nachdem so viele schon versucht haben, den Raum zu
gestalten“. Er versprach, der Stadt neben zusätzlichem Raum auch
städtebaulich Erbauliches anzubieten. Dem Vernehmen nach laufen die
Verhandlungen zur Vermietung der Gebäude gut. Erste Verträge seien
geschlossen.
Die Ausstellung wird bis etwa zum Jahresende geöffnet sein. Dann
beginnt die eigentliche Bautätigkeit. Zum Jahresende 2019 wird das
Ensemble von Gebäuden, das den Namen „Bonner Dreiklang“ tragen
soll, fertig sein. Und Bonn hoffentlich um eine Attraktion reicher.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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