Straßenzeitung feiert Jubiläum
fifty fifty gibt den Verkäufern Struktur

fifty fifty: Der VFG feiert das 10-Jährige Bestehen seiner Straßenzeitung. | Foto: we
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Bonn - (we). Ihre Verkäufer arbeiten nach einem strengen
Verhaltens-Kodex. Dazu haben sie sich schriftlich verpflichtet. Denn
sie sind Betroffene: „Wir arbeiten mit Menschen mit
Vermittlungshemmnissen“, erklärt Kathrin Schmahl vom Bonner
„Verein für Gefährdetenhilfe“ (VFG).

Das Verkaufen von fifty fifty, der Straßenzeitung des Vereins, bringt
ihnen eine saubere Tagesstruktur: „Sie müssen regelmäßig
aufstehen, sich die Zeitungen besorgen, Kontakt mit anderen Menschen
knüpfen, ohne Drogen bleiben, auf die Straße gehen,
Verkaufsgespräche führen, die Abrechnung machen, rechnen können“.
All das hilft ihnen, sich wieder an regelmäßiges Arbeiten zu
gewöhnen. Und vielleicht sich wieder einzugliedern in die
Arbeitswelt. Somit entfallen das Betteln müssen und damit auch die
soziale Ausgrenzung. Mit den Verkaufsgesprächen hat man auch wieder
neue soziale Kontakte.

Die Zeitung selbst hat eine Auflage von 1800 bis 3000. Das monatlich
erscheinende Organ wird im Mantelteil in Düsseldorf erstellt. Die
Bonner Redaktion ergänzt mit sozialen und kulturellen Themen, die vor
Ort interessieren. Das Blatt kostet 2,40 Euro. Davon erhält der
Verkäufer 1,20 Euro. 624 Menschen waren in den letzten 10 Jahren
kurzfristig oder dauerhaft als Verkäufer tätig. Aktuell arbeiten 37
feste Verkäufer im VFG-Team. 2 Streetworker und zusätzliche
Ehrenamtler betreuen die Verkäufer und besprechen mit ihnen
regelmäßig deren Sorgen und Nöte.

Der VFG selbst hat rund 200 feste und gut 40 ehrenamtliche Mitarbeiter
und Mitarbeiterinnen. Er betreut auf vielfältige Weise Menschen in
sozial schwierigen Situationen. Das Engagement reicht von der
Notunterkunft im städtischen Auftrag in der Sebastianstraße bis zum
betreuten Wohnen, vom Drogenkonsumraum in der Quantiusstraße bis zur
Therapiestelle.

Eine sinnvolle Hilfe für den VFG ist es, wenn deren Autoverwertung
resp. Meisterwerkstatt für Autos genutzt wird. Auch Arbeiten in der
Innenraumgestaltung von Wohnungen übernehmen Kräfte des VFG.
Preiswert und zuverlässig.

Spenden sind immer herzlich willkommen. Warme Winterkleidung zum
Beispiel oder auch Socken sind stets begehrt beim VFG. Abzugeben in
der Betreuungsstelle Quantiusstraße.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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