Revue in Bonn
Fott es fott - und kommt nie wieder
Bonn - (we) Stephan Ohm ist schuld. Schuld daran, dass Bonn in die
Geschichte eingeht. Er hat eine Revue geschrieben, in der es um alte
Zeiten geht. Mit Wehmut mag sich mancher erinnern an die Goldenen
Jahre, als in Bonn der Wind der Bundeshauptstadt wehte. „Bonn hat
eine 2000-jährige Geschichte“, sagt der Autor. „Die Römer kamen
und gingen, die Franzosen kamen und gingen, die Politik kam und
ging“. Er hat daraus kurzerhand eine quicklebendige Revue gemacht.
Eben ‚fott is fott‘ - weg ist weg. Der Plot spielt mit dem Charme
Bonns, mit der Lebensqualität in der Stadt vermittelt, ist also
eigentlich eine Hommage ans Rheinland und an die Beethoven-Stadt.
Die Kandidaten in der dargestellten Quizshow beantworten
geschichtliche Fragen. Als Gewinn winken 100.000 Euro. Auf der Bühne
stehen stilecht knallrote Buzzer. Und schon wird es lustig. Ein
Kaleidoskop von Ideen sprudelt von der Bühne über ins Publikum. Die
Darsteller haben bis auf eine Ausnahme Musical-Erfahrung. Es ist ein
beschwingtes Stück Bonn mit Tanz, Sprache, Musik und Wissen. Vor
allem aber Komik. Die Besetzung passt dazu wie die berühmte Faust
aufs Auge. Lokal-Karnevalsgröße Ina Harder als Erika Küppers,
ansonsten Obermöhn in Beuel, zeigt sich so, als hätte sie nie etwas
anderes gemacht. Sie freut sich auf ihre Rolle: „Das macht Spaß,
ich kann nur den Text noch nicht. Aber sonst...“ Und sie tänzelt
über die Bühne, dass es eine pure Wonne ist.
Leon van Leeuwenberg ist Holländer, muss aber für die Rolle beim
Contra-Kreis seinen Akzent mühsam wieder entstauben. Er spielt in
alter Tradition der Lou van Burgs und Rudi Carrells einen
niederländischen Quizmaster. „Das finde ich spannend“, sagt er.
Barbara Köhler ist im Stück die Quizkandidatin Gunhilde von Papen.
Raphael Grosch, in Berlin Zuhause, kommt vom Sprechtheater. Er spielt
in Bonn erstmals eine Rolle als Bartträger. Und Trixi, pardon, Maja
Sikora, spielt die Assistentin. Immer im Bild, immer lächelnd, immer
auf ihr strahlendes Aussehen bedacht. Was die fünf auf der Bühne
anstellen, ist grandios. So verrückt kann gar keiner sein, so meint
man. Um sich anschließend lachend eines besseren belehren zu lassen.
Es gibt Joker, den vom Publikum und den vom Telefon, es gibt einen
Überraschungsgast. Und jede Menge unerwartete Wendungen. Die
Darsteller spielen mit Inbrunst.
Fott es fott ist noch bis zum 4. November dienstags bis samstags um 20
Uhr im Contra-Kreis-Theater, Am Hof 3-5 in 53113 Bonn, zu erleben.
Die Sonntags-Vorstellungen laufen ab 18 Uhr. Viel Vergnügen!
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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