DRK
Für eine bessere Welt
Bonn - (we) Sie sind dafür da, um für Menschen da zu sein. „Die soziale
Aufgabe, das Miteinander, die selbstverständliche Inkludierung aller
Menschen, das ist unsere Aufgabe“, sagt Frauke Hartung. Die Oberin
der rund 1800 Bonner Vereinsmitglieder der DRK-Schwesternschaft meint
damit, dass es nichts Besonderes sein soll, wenn jemand nicht
vollständig im Besitz seiner geistigen oder körperlichen Kräfte
ist. Und sie weist auf die Besonderheiten hin, die die
Schwesternschaft ihren Kunden bietet. „Bei uns zählt der Mensch,
das soziale Wesen“, sagt Dagmar Ronig, die Leiterin der Ambulanten
Pflege bei der Organisation. Die Ambulante Pflege ist ein neues
Angebot, im Portfolio wegen der zunehmenden Alterung der Gesellschaft.
„Wir haben vier Pflegekräfte, sind aber im rasanten Aufbau
begriffen“, so Dagmar Ronig. Und das Besondere an der Pflege ist,
dass man als Kunde keine Nummer ist, die mal eben versorgt wird. Es
zählt halt der Mensch mit seinen Macken, Besonderheiten und
individuellen Wünschen.
Der Weltrotkreuztag war Anlass für einen Überblick über das Angebot
der Schwesternschaft. Neu ist wie gesagt die Ambulante Pflege. Daneben
gibt es betreutes Wohnen im Quartier der Südstadt, dem Sitz der
Bonner Dependance. Da gibt es 100 Wohnungen in mehreren Häusern. Und
auch hier die Besonderheit: Die Bewohnerstruktur ist gemischt. Neben
den betreut Wohnenden lebt ein Nachbar, der nicht betreut wird,
sondern wie alle anderen auch sein ganz normales Leben lebt. Das ist
generationsübergreifendes Wohnen par excellence. Dann gibt es noch
die Tagespflege für Menschen, die eine eigene Wohnung haben, sich
tagsüber aber in Gesellschaft wohler fühlen. Daneben ist die
vollstätionäre Pflege in einem Wohnheim im Angebot. Und dann sind da
noch die zahllosen Schwesternschülerinnen, die per Gestellungsvertrag
an zum Beispiel die Uni-Klinik ausgeliehen sind. Was das Besondere an
der DRK-Schwesternschaft ist? „Wir handeln nach den Grundsätzen des
Roten Kreuzes. Die Gemeinschaft ist allen wichtig. Unsere
Pflegekräfte zum Beispiel sind keine Arbeitnehmer, sondern
Vereinsmitglieder. Sie genießen damit das Vertrauen und den Schutz
einer starken Solidargemeinschaft.“
„Wir haben die Rundumversorgung auf ein zwischenmenschliches Niveau
gestellt“, sagt Anna-Rosa Bonnato nach mehr als 40 Dienstjahren bei
der Schwesternschaft und somit als Neu-Rentnerin. „Die Menschen
können sich Zuhause pflegen lassen, wenn sie Gesellschaft wollen,
kommen sie in die Tagespflege, wir bieten zudem das betreute Wohnen
und die vollstationäre Unterbringung.
Was wünschen sich die Schwestern zum Welt-Rotkreuztag? „Das
Behinderte als Normalos angesehen werden“, meint Frauke Hartung. Sie
eröffnete eine Ausstellung der Fotografin Jenny Klestil. Die hat mehr
als 250 Menschen mit Down-Syndrom fotografiert, soziale Bindungen zu
den Betroffenen geknüpft. Sie wirbt seither für eine bunte tolerante
Gesellschaft, die Hürden nicht auf-, sondern abbaut.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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