40. Wirtschaftstalk
Geschäftsklima in Bonn war Thema in der Expertenrunde

Die Experten beim Wirtschaftstalk (von links): Eveline Metzen, Ted Gonder, Moderator Christian David, Mirko Heid, Markus Reckling. | Foto: we
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Bonn - (we) Der 40. Wirtschaftstalk vor rund 200 Gästen im Forum der
Bundeskunsthalle versuchte eine Bestandsaufnahme. Der Vergleich sollte
aufzeigen, welche Vor- und Nachteile für die jeweiligen
Wirtschaftsbetriebe in den Regionen der sogenannten Rhine-Area um
Köln, Düsseldorf, Bonn usw. und der Bay-Area rund um San Francisco
bestehen.

Zu Gast waren zu dieser Thematik die Chefin des American Chambers of
Commerce in Germany, Eveline Y. Metzen, Ted Gonde, amerikanischer
Start Up-Unternehmer, Markus Reckling von DHL Express und Mirko Heid,
Chefstratege der Stadtwerke Bonn. Die Moderation hatte Christian
David.

Ted Gonder findet das Investitions- und Geschäftsklima in der Rhine
Area „toll“. Anders als in USA sei hier das finanzielle Risiko bei
eine Geschäftsgründung wesentlich geringer. Man könne sich als
Mensch hier viel wohler fühlen. Allerdings sei es einfacher, in USA
eine Gründung vorzunehmen. Man könnte vielleicht sagen, die deutsche
Wirtschaft sei komplexer in ihren Abläufen, also auch
schwerfälliger, dafür aber funktioniere sie zuverlässiger und
stressfreier.

Die amerikanischen Unternehmen in Deutschland favorisieren die hohe
Arbeitsqualität, die Zuverlässigkeit und die funktionierende
Infrastruktur, meinte Eveline Metzen. Markus Reckling sieht sein
Unternehmen global aufgestellt. Seine Aufgabe sei es, überall zum
Wohlstand beizutragen. Weltweit ist seine Devise, gleich, ob in
Deutschland oder in USA. Auch er attestierte den Deutschen einen Hang
zum Perfektionismus. Während in den USA vieles nah dem Motto
„Einfach mal ausprobieren“ geschehe. Mirko Heid sieht die
Existenzberechtigung der deutschen Wirtschaft gegenüber der
amerikanischen darin, seine Kunden besser zu kennen, weil man vor Ort
sei. Die amerikanischen Unternehmen hätten mit ihrer Datensammelwut
hier auch rechtliche Nachteile.

Der unternehmerische Spirit, wurde allgemein behauptet, sei in den USA
größer als in der Rhine Area. Komplexität wie in Deutschland führt
auch zu Trägheit. Trägheit allerdings, die zur außerordentlich
hohen Verlässlichkeit beitrage.

In den USA sei es einfacher, so Ted Goder, mit anderen ins Gespräch,
ins Geschäft zu kommen. Hier werde viel überlegt und bedacht, bevor
man sich zu wesentlichen Geschäftsfragen äußere. Die Dynamik in
neuen Geschäftsfeldern sei in den USA höher. Allerdings wachse die
notwendige Infrastruktur nicht im selben Tempo mit.

Zusammenfassen kann man das Urteil der am Talk-Tisch versammelten
Wirtschaftsexperten dahingehend, dass es in den USA einfacher ist als
hier, das schnelle Geld zu verdienen. In Deutschland dagegen sei das
Geld verdienen langfristiger möglich.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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