Kommissar Zufall half
Grabstätte von Carl Pelmann erfolgreich saniert
Bonn - (we). Der Grabstein und das bronzene Relief der Grabstätte von
Carl Pelmann auf Bonns Altem Friedhof sind saniert. Und machen wieder
einen angemessen würdigen Eindruck. „4.000 Euro haben wir bezahlt",
sagt Eva Hüttenhain von der Gesellschaft der Freunde und Förderer
des Alten Friedhofs. Und freut sich trotzdem über die gelungene
Arbeit.
Bei der Restaurierung half der berühmte Zufall. Adelheid
Schmitz-Brodam hat das Museum der LVR-Klinik mit einer Besuchergruppe
besucht. In dem Museum sind nicht nur die Relikte früherer
psychiatrischer Behandlung zu sehen, sondern auch das Original des
Bronze-Reliefs mit dem Antlitz von Prof. Carl Pelmann.
Der war in früheren Zeiten Direktor der Vorgängereinrichtung der
heutigen LVR-Klinik. Und für seinen Humor bekannt. Sowie dafür, dass
er eine humane Art hatte, mit seelisch kranken Menschen umzugehen, was
zu seiner Zeit nicht selbstverständlich war. Die gleich aussehende
Gedenkplatte vom Friedhof war gestohlen worden. Jetzt aber hieß es:
Jetzt oder nie!
Stefan Glossner, Diplom-Restaurator, renovierte den Grabstein aus
Muschelkalk und erneuerte die Aufschrift. Und Friedemann Sander goss
unter Verwendung der Original-Vorlage aus der LVR-Klinik eine neue
Bronze. Die zeigt neben dem Portrait des Bonner Arztes den Tod auf dem
Fuß der abgebildeten Skulptur in Form eines Totenschädels. Weiterhin
ist die Äskulap-Schlange als Sinnbild für den Mediziner zu sehen.
Und ein geradezu hervorstechender Lorbeerkranz als Symbol für die
Überwindung des Todes, den Sieg über Gevatter Hein.
Carl Pelmanns Buch wird heute noch gern gelesen: „Erinnerungen eines
alten Irrenarztes". Und im Rheinland kursieren mehrere Sinnsprüche
wie „Pass up, sonst kommste bei de Pelmann". Sie belegen den Respekt
und die Beliebtheit, die der Nervenarzt schon immer hatte. Und die
Befürchtungen, die mit der Erkrankung von Geist und Seele immer schon
verbunden sind.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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