Bonner Seniorenchor
Hier geht es um die Freude am Singen
Bonn - (we) Es ist schon ein beeindruckender Anblick, wenn sie da gut
gelaunt stehen und so gekonnt wie fröhlich singen, die 45 Damen des
Bonner Seniorenchors. Sehr sympathisch, was sie da präsentieren. Wie
wär‘s, hätten Sie nicht auch Lust?
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Der dreistimmige Chor (zweimal Sopran, einmal Alt) übt sich im
deutschen Liedgut. ‚Hab´ Sonne im Herzen‘ ist nicht nur die
Textzeile eines häufig und gern gesungenen Liedes. Die Zeile
kennzeichnet auch, worum es den Damen geht: „Es soll Spaß
machen“, meint Vorstandsmitglied Marianne Stellmacher. Es geht also
nicht darum, perfekt zu singen. Man will sich selbst und anderen
Vergnügen machen. Deshalb geht man auch zu Auftritten in Kirchen, in
Seniorenheime, zu öffentlichen Veranstaltungen und ... und ... und.
Hier und überall zeigt der Chor gern, was er kann.
„Wir sind kein Kirchenchor“, sagt Marianne Stellmacher. Das
Repertoire ist christlich geprägt, aber die Lieder gehören allesamt
zum Volksgut. Mitmachen kann jede, die das will. „Wir nehmen die
Unerfahrenen sinngemäß bei der Hand und führen sie zum richtigen
Singen“, erzählt Dorothee-Agnes Lang, die Chor-Leiterin und einzige
Profi-Musikerin im Chor.
Die Älteste ist übrigens 91 Jahre alt. Für sie alle ist das Singen
Balsam für die Seele. Dass das lange geistig und seelisch fit hält,
ist mehr als ein bloßes Gerücht: „Ich habe bei einem Auftritt eine
Frau im Publikum gesehen, die früher mal bei uns mitgesungen hatte
und mittlerweile an Demenz litt. Die hat niemanden mehr erkannt. Aber
die Lieder, die wir gesungen haben, die Lieder hat sie alle mit den
korrekten Texten mitgesungen“, erzählt ein Chormitglied mit
feuchten Augen. Neben dem reinen Singen pflegen die Frauen die
Gemeinsamkeit. Sie unternehmen häufiger Städtetouren mit
abwechslungsreichem Kulturprogramm. Sie sind auch schon mal im
geselligen Rahmen zusammen. „Es sind einfach die Gemeinsamkeit und
das gemeinsame Erlebnis des Gesangs“, sagt Ulla Krüll, seit vielen
Jahren Vereinsmitglied. „Immer was Neues erarbeiten, da bleibt man
fit. Und ich finde die morgendlichen Probetermine auch prima. Abends
wäre mir das zu anstrengend. Und so hat man im Alter noch eine
regelmäßige Beschäftigung, auf die man sich freuen kann“,
verdeutlicht Irene Lemmen ihre Motivation für das Mitwirken im
Chor.Mit 8 Euro pro Monat als Mitgliedsbeitrag ist frau dabei. Davon
wird zum Beispiel die Chorleiterin bezahlt. Für Stubenhockerinnen ist
das allerdings nichts. Die Damen singen kontinuierlich das ganze Jahr
über. Der Chor ist sehr gefragt. „Und wir singen auch Beethoven“,
erzählen sie lachend. ‚Freude schöner Götterfunken‘ ist fester
Programmbestandteil. Das ist zwar Schiller, aber Beethoven hat das
Gedicht vertont. Und Schiller kommt auch noch zu seinem Recht: „Wir
veranstalten auch Lesungen von Gedichten“, ergänzen die Damen.
Mitglied werden kann frau so etwa ab 60 Jahren. Der Seniorenchor der
Stadt Bonn umfasst aktuell etwa 45 aktive Mitglieder. Das sind
momentan ausschließlich Frauen. Frau übt donnerstags um 11 Uhr für
jeweils 1 1/2 Stunden im Seniorenzentrum „Haus Rosental“.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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