Kommt der Central Park?
Ideen für eine Folgenutzung des Frankenbades

Engagierte Lösungsvorschläge per Workshop. | Foto: Harald Weller
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Nordstadt - (we). Die Freundinnen und Freunde des Frankenbades e. V. hatten zu
einer Ideenbörse geladen. Mehr als 30 Interessierte brüteten einige
Stunden lang darüber, wie sie das Frankenbad nach dessen vermeintlich
notweniger Umnutzung mit neuem Leben erfüllen könnten. 

„Wir wollen, dass ein Konzept umsetzungsreif ist, wenn das neue
Schwimmbad in Dottendorf 2020 an den Start geht“, sagt Hildegard
Kinzel, eine der Freundinnen. Dazu muss das Konzept zunächst
entwickelt werden. Der Ideen gibt es viele: „Das wird der neue
Central Park Bonn“ ruft ein Workshopteilnehmer. Für den anderen
kommt es nur darauf an, dass „keiner zum Zuge kommt, der das
Gebäude abreißt und eine Shopping Mall auf dem Grundstück baut.“
Auch Wohnungen wollen sie nicht auf dem Grundstück. Das ginge, wird
eingeworfen, ohnehin nicht. Wegen des Dankmalschutzes, unter dem das
Gebäude des Frankenbads stehe.
Es ist den Freundinnen und Freunden  wichtig, den Vorplatz vor dem
Bad und das Bad selbst ohne Schwimmbetrieb zu erhalten. „Das ist ein
Treffpunkt für die Bewohner der Altstadt. Der Platz erfüllt eine
soziale Funktion“, so ein Workshop-Teilnehmer. Immer wieder ist zu
hören: Das Frankenbad muss bleiben.“ Dazu muss man wissen, dass die
Freunde und Freundinnen nicht etwa den Schwimmbetrieb des nach ihrer
Meinung „maroden“ Bades aufrecht erhalten wollen. Nein, sie wollen
eine Begegnungsstätte in der Folgenutzung. Mit Raum für Kultur und
Veranstaltungen. „Vielleicht kann man eine Wasser-Bahn für die
alten Leute erhalten“, so meinen einige. Ein zufällig vorbei
gehender Nachbar sagt: „Hier schwimmt doch ohnehin keiner mehr. Aber
es ist ein Platz, wo sich Leute treffen. Wo aus Nachbarn Freunde
werden. Das Schwimmen spielt doch heute keine Rolle mehr. Aber das
Gemeinschaftsgefühl der Altstädter. Das schafft Zusammenhalt und
Urbanität.“
Die Freundinnen und Freunde bilden eine Initiative, die sich mit dem
Frankenbad beschäftigt. Mehrere andere setzen sich für den Erhalt
des Bades als Schwimmstätte ein.
Allerdings gibt es einen Ratsbeschluss der Stadt, wonach das
Frankenbad schließen soll, sobald das neue Bad in Dottendorf fertig
ist. Selbst wenn das Kurfürstenbad saniert und das Dottendorfer Bad
nicht gebaut würden, sehen die Freunde und Freundinnen keine Chance
für den künftigen Badebetrieb im Frankenbad. Aber eine einmalige
Chance auf Verwirklichung ihres Konzepts. Für das sie schon viele
Ideen haben.
Zusammenfassend beinhalten die, dass die Hülle des Bades erhalten und
für die Öffentlichkeit zugänglich gehalten wird. Als
Nutzungsoptionen könnten eine Kulturbühne, ein Haus für die Jugend,
eine Gastronomie oder gar eine Indoor- Soccer-Anlage infrage kommen.
Kurz gesagt: Ein Raum für Kreativität. Außen, auf dem Vorplatz,
soll die Funktion des Treffpunkts für die Nachbarschaft erhalten
bleiben. Und „die Bäume müssen stehen bleiben.“ Abordnungen aus
anderen Städten wollen sie hören. Die eine ähnlich Problematik
erfolgreich gemeistert haben. Weiterhin will der Architekturbereich
der Alanus-Hochschule das Konzept aktiv begleiten. 
„Man muss von innen nach außen denken, erst die Anwohner
involvieren und dann weiter planen“, sagt Hildegard Kinzel.
„Andernorts stülpt man ein Konzept über die Anwohner. Das ist von
vornherein zum Scheitern verurteilt. Wir verfolgen ein
Bürgerkonzept.“
Und das ist im Werden. Die passende Überschrift haben sie schon:
„Der Central Park Bonn.“

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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