Europawahl
„Ihr macht die Zukunft“
Bonn - Rund 200 Oberstufen-Schülerinnen und -Schüler der
Marie-Kahle-Gesamtschule nutzten eifrig die Gelegenheit, sechs
Politikern kurz vor der Europawahl auf den politischen Zahn zu
fühlen. Dabei wurden rasch die differierenden politischen Standpunkte
der Parteien deutlich. Und zudem die Bedeutung Europas für den
Einzelnen.
von Harald Weller Gekommen waren Andrej Hunko, MdB, für die Linke,
Terrry Reinke, MdEu für die Grünen, Alexander Graf Lambsdorff, MdB,
für die FDP, Axel Voss, MdEu, für die CDU, Ingo Wagner für die SPD
und Verena Wester, AfD. Die Moderation hatten mit Theresa und Max zwei
Schüler aus den Abi-Klassen.Die Themenkomplexe bezogen sich auf
Jugend und Zukunft, die Umwelt- und Migrationsfragen, die Zukunft der
Arbeit , Friedens- und besonders aktuell die Urheberfragen.
Mara und Simon aus dem Publikum interessieren sich schon für die
Thematik. Mara engagiert sich besonders für die Klimafragen. Soziales
dagegen ist nicht so relevant. Simon dagegen wünscht sich
europäische Veränderungen auch im sozialen Bereich. Einig sind sich
beide, dass sie ihre Zukunft gestalten wollen. So wie Schulleiterin
Sabine Kreutzer bei der Begrüßung ans Plenum gerichtet sagte: „Ihr
macht die Zukunft“.
Gleich zu Beginn wurde es schwierig, als Axel Voss einige Fragen zum
Urheberrecht zu beantworten versuchte. Die Schüler haben verstanden,
dass die Problematik nicht durch einen Federstrich zu lösen ist.
Schlaglichtartig hier die Positionen der Politiker: Die AfD wünscht
sich das Beibehalten der staatlichen Souveränität für die
Mitgliedsstaaten. Die SPD kämpft an der sozialen Front für Arbeit
und Soziales. Die FDP will à la longue einen Bundesstaat Europa
realisieren, die Grünen haben ihre ehemals grünen Ziele wieder
entdeckt, die CDU will Ökologie und Ökonomie mit gemeinsamen Zielen
verquicken und die Linke Jobs. Dass alle für Frieden und Freiheit
sind, ist wohl selbstverständlich.
Für die Schüler und Schülerinnen erschloss sich die Komplexität
der Themenfelder. Einfache Lösungen für komplexe Fragestellungen gab
es auch an diesem diskussionsfreudigen Vormittag nicht. Wichtig
erscheint jedoch die Tatsache, dass sich keiner der Podiumsteilnehmer
hinter seinem Parteibuch verschanzte. Man zeigte durchweg Flagge. Der
Vorteil dieses Vorgehens liegt auf der Hand: Die Positionen der
Parteien wurden so deutlich, dass die Schüler und Schülerinnen die
Chance hatten, sich ein eigene Meinung zu bilden. Die vermittelte
Botschaft war eindeutig: Wählen zu gehen ist absolute
Schülerpflicht. Meckern allein reicht nicht.
Das Übernehmen von Eigenverantwortung und ein werteorientiertes
Leben, sind die übergeordneten Ziele, die an der
Marie-Kahle-Gesamtschule vermittelt werden. Respekt vor dem Nächsten
ist solch ein Wert. Man ist den Zielen von Marie Kahle verpflichtet,
die sich für Freiheit und die Freiheit des Andersdenkenden eingesetzt
hat. Die Schule hat ihren Aufbau hinter sich, nimmt momentan den
zweiten Abi-Jahrgang in Angriff und zählt 900 Schüler. Seit drei
Jahren im nüchternen Neubau untergebracht, ist auch der fantasievoll
gestaltete Altbau mittlerweile saniert. Zum Trost: Das extrem
nüchterne Äußere täuscht über die ideenreiche der modernen
Pädagogik verpflichtete Innenraumgestaltung hinweg. Die lässt ein
Wohlfühlen in dieser Schule durchaus zu.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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