Tag der Artenvielfalt
Informieren, Fachsimpeln und Kaufen

Dicht umlagert waren die Stände im Nutzpflanzengarten, wo die Besucher fachsimpeln und anschließend Pflanzen für den heimischen Garten kaufen konnten. | Foto: Rolf Thienen
  • Dicht umlagert waren die Stände im Nutzpflanzengarten, wo die Besucher fachsimpeln und anschließend Pflanzen für den heimischen Garten kaufen konnten.
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Bonn - (rth) Seit 2010 gibt es ihn, den internationalen Tag der
Artenvielfalt. Und so luden am Sonntag 40 Gruppierungen,
Organisationen und wissenschaftliche Institute in die botanischen
Gärten der Universität Bonn ein, um zu informieren und sich und ihre
Arbeit zu präsentieren.

Gemessen an der Zahl der Informationsstände dürfte es bei der daraus
resultierenden Bandbreite der geleisteten Arbeit zum Schutz der
Artenvielfalt um diese nicht so schlecht stehen. Doch fast täglich
erscheinende Nachrichten und nicht zuletzt die erst vor ein paar Tagen
veröffentlichte Mitteilung des in Bonn ansässigen
Weltbiodiversitätsrates IPBES zeigen ein anderes Bild. Mehr Arten als
je zuvor, so der Weltbiodiversitätsrat, sind vom Aussterben bedroht,
wenn nicht bald etwas geschieht.

Während bei den am gleichen Tag durchgeführten Europawahlen die
Diskussion um das Binnen- und Weltklima mit entscheidend für die
Wahlentscheidungen waren, hat erstaunlicherweise der Artenschwund
anscheinend keine große Bedeutung gespielt. Bienen- und
Insektensterben und die damit einhergehenden Verluste werden
publizistisch schnell auf wirtschaftliche Nachteile reduziert,
wohingegen das Verschwinden ganzer Pflanzen- oder Tierfamilien noch
nicht so direkt ins Bewusstsein des Großteils der Bevölkerung
gedrungen ist.

Und vor diesem Hintergrund war und ist es auch in Zukunft
unerlässlich, auf die gravierenden Folgen dieses Artensterbens
hinzuweisen. Eine wahre Informationsflut konnte man so am Sonntag im
Botanischen Garten und im Nutzpflanzengarten erleben: Wissenschaftlich
fundiert, spielerisch für Kinder aufbereitet und auch kulinarisch
angeboten konnte man den Tag in all seiner Vielfalt erleben und dabei
die Systematik der wissenschaftlichen Beschäftigung mit der Natur
sowohl in den Pflanzenbeeten des Nutzgartens als auch in den
parkähnlich anmutenden Flächen rund um das Poppelsdorfer Schloss
begutachten. Bleibt zu hoffen, dass solche Tage mit dazu beitragen,
die Problematik des Artensterbens und des Umgangs mit der Natur tiefer
ins Bewusstsein unserer Gesellschaft zu bringen, wobei man schnell
erkennt, welche Vielfalt die Natur im Grunde genommen bereit hält.
Aber, ein Blick auf das Gemüseangebot im Supermarkt z.B. zeigt, wie
wenig davon im Alltag allein in diesem Bereich bei uns ankommt.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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