Stummfilmtage
Internationale Stummfilmtage noch bis zum 19. August live in Bonn un ...
Bonn - (red) Die Spannung war groß, bis die 36. Internationalen
Stummfilmtage unter besonderen Vorzeichen starteten. Umso größer
sind seitdem Freude und Erleichterung der Veranstalter vom
Förderverein Filmkultur Bonn e.V. darüber, wie reibungslos und mit
Umsicht auf allen Seiten die ersten Filmabende in Coronazeiten
gelungen sind – und wie schnell mit dem Eintreffen im Arkadenhof der
Universität Bonn doch alles fast so war wie immer: Die Zuschauer
fieberten mit – mit den Liebenden aus OST UND WEST, den
megalomanischen Spekulanten in GELD! GELD! GELD! und den ausgebüxten
MÄLARPIRATEN. Das Publikum genoss die musikalischen Begleitungen und
ließ sich weder von Hitze noch Schauern beeindrucken. So lachten die
Besucher unter den Arkaden, Capes und Schirmen lauthals, als es im
Zwischentitel des schwedischen Sommerfilms hieß, alles sei vom Regen
durchnässt.
Auch die Streaming-Variante der Stummfilmtage, die es erstmals
ermöglicht, die Filme – mit zuvor eingespielter Musik – im
Internet von überall zu sehen, erfreut sich großer Resonanz: Von den
Filmstudierenden der schottischen University of St. Andrews über
Kollegen aus Archiven oder von anderen Filmfestivals bis hin zu
Besuchern, die auf das Live-Event in diesem Jahr lieber verzichten,
erhielt das Festivalteam bereits positive Rückmeldungen.
Bis am Sonntag (16. August) das Live-Festival und am Mittwochmorgen
(19. August) die Netzvariante zu Ende gehen, hat das Programm noch
einiges zu bieten. Am Donnerstag läuft René Clairs Meisterwerk DAS
PHANTOM DES MOULIN-ROUGE, dessen Begleitung von Stephen Horne am
Flügel und Elizabeth-Jane Baldry auf der Harfe sicher die
zauberhaft-surreale Atmosphäre des Films besonders spürbar machen
wird.
Mit STURM ÜBER ASIEN von Pudowkin ist am Freitag ein Klassiker des
Revolutionsfilms zu erleben sowie zum Abschluss am Sonntag mit der
VERFLUCHTEN MÜHLE und VERFLUCHT SEI DER KRIEG! zwei aufwändig
schablonenkolorierte Filme des belgischen Regisseurs Alfred Machin, zu
denen Sabrina Zimmermann auf der Violine und Mark Pogolski am Flügel
spielen werden.
„Wir freuen uns auf die nächsten Tage und sind gespannt, ob noch
einige Zuschauer mehr kommen – nun da sich gezeigt hat, dass die
Stummfilmtage auch unter Corona-Umständen mit bis zu 500 Gästen im
Hof gut funktionieren können“, so Festivalleiterin Sigrid
Limprecht. Die Filme starten allabendlich um 21.30 Uhr, der Einlass
beginnt um 20 Uhr. Die Platzvergabe erfolgt nach dem Prinzip „Wer
zuerst kommt, mahlt zuerst“; dabei werden den Zuschauer*innen zur
besseren Rückverfolgung Plätze zugewiesen. Es besteht Maskenpflicht
– außer am Sitzplatz.
Am Morgen nach der jeweiligen Live-Aufführung werden die Filme ab
9.30 Uhr auf internationale-stummfilmtage.de bereitgestellt und dort
– je nach Vereinbarung mit den Rechteinhabern – 24 oder 48 Stunden
lang verfügbar bleiben.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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