72-Stunden Projekt
Jugend schafft in Buschdorf wohnliche Atmosphäre
Buschdorf - (we) „Uns schickt der Himmel“ lautete der Slogan, mit dem die
katholischen Jugendorganisationen ihre diesjährige
„72-Stunden-Aktion“ betitelten. Es ging darum, mit gemeinsamem Tun
anderen zu helfen. Diesmal waren in Bonn-Nord die
Flüchtlingsunterkünfte Buschdorf an der Reihe. 40 Jugendliche, die
mit der Thomas Morus-Großgemeinde in diversen Organisationen
zusammenarbeiten oder sich einfach nur auf ihre Firmung vorbereiten,
nahmen die Kelle oder den Farbeimer in die Hand und verschönerten den
hinteren Bereich der Unterkunft. Der war zuvor mehr als trist und
trostlos.
„Sie erleben hier Gemeinsamkeit, spüren, dass mit gemeinsamem Tun
etwas Größeres entsteht“, meint Jugendseelsorger Markus Höyng.
Was das alles mit dem Glauben zu tun hat? „Damit wird Glaube
erfahrbar“, sagt Philipp, einer der helfenden Handwerker. Er meint
damit, dass durch gemeinsames Tun Gemeinde und Kommunion zu erleben
ist. Und damit der Glaube an die Nächstenliebe, an das Soziale, ans
Miteinander. „Sicher wird es schwieriger, junge Menschen mit dem
Glauben vertraut zu machen“, ist Markus Höyng nicht blauäugig. Die
jungen Menschen aber hatten eine Menge Spaß dabei, etwa Sinnvolles in
ihrer Freizeit zu schaffen, etwas zu tun, wenn andere nur reden. Viele
Partner waren involviert in das Projekt, das aus dem Mauern eines
Grills, dem Streichen aller Flure, dem Sonnensegel, dem Sonnenschutz,
den bunten Zäunen usw. bestand. Der Zaun soll übrigens nicht
abgrenzen, sondern Neugierige abhalten, die durch die Fenster in die
Räume der Flüchtlingsunterkunft geschaut haben, als gebe es da im
Aquarium seltene bunte Fische zu sehen...
Die 120 Flüchtlinge, überwiegend Somalier, Irakis oder Iraner,
staunten, dass ihnen praktisch geholfen wird. Sie bedankten sich mit
türkischem Kaffee. Die Sachmittel für die Aktion haben Sponsoren
bereitgestellt. „Das Interesse war riesengroß, bei den Firmen und
bei der Stadt, ich bin beeindruckt“, freut sich Markus Höyng. Ob
Essen von Edeka Mohr, Gebackenes von Klein, Werkzeug und Baumaterial
sowie Farbe und Sonnensegel von Knauber, Faßbender, dem Bauhaus und
dem Hellweg Baumarkt, alles war da. Und zwar sofort und gern. Auch
dies ein Erlebnis der Gemeinschaft. So haben alle etwas von der
Aktion: die Helfer und die, denen geholfen wird.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.