Erinnerungen an ein Taucherleben
Käthe Wickert und die Unterwasser-Abenteuer
Röttgen - „Ich habe 600 Tauchgänge gemacht“, sagt Käthe Wickert und
lächelt versonnen. In 30 Jahren Tauchen in fast allen sieben
Weltmeeren ist so einiges passiert, was aufzuschreiben sich gelohnt
hat.
„Da war zum Beispiel der Tanz der Stachelrochen auf den Malediven.
Die Tiere sind nur gefährlich, wenn sie sich bedroht fühlen. Wir
waren auf 30 Meter Tiefe, als 3 oder 4 große Stachelrochen mit einem
Durchmesser von 1,50 Metern majestätisch über uns hinwegschwebten.
Sie guckten uns groß an und drehten ab. Dann kamen sie wieder auf uns
zu. Und ich, ich muss Tiere immer anfassen. Und der Bauch war ganz
weich, ich habe von unten das Maul gesehen. Das war faszinierend.“
Solche Augenblicke hatte Käthe Wickert viele. Ihr Buch ist voll
davon. Es heißt „Mit freundlichem Flossenschlag“ und ist für
14,90 Euro zu haben. „Mit meiner Collage von den Urlaubserlebnissen
fing alles an. Warum sollst du das nicht aufschreiben“, fragte ich
mich. Vier Jahre lang hat sie geschrieben, immer wieder ihre
Logbücher gewälzt. Das sind die Notizen zu ihren Erinnerungen von
der Zeit im Urlaub unter Wasser.
Der Stachelrochen ist ihr Lieblingstier. Faszinierend auch das
Höhlentauchen in Florida. Oder das Flusstauchen im Süßwasser.
Käthe Wickert war stets mit der Pressluftflasche unterwegs. Und der
Kamera. „Die Tauchzeiten richten sich nach der Tauchtiefe. Beim
Auftauchen muss man auf den Stickstoff achten, der sich im Körper
einlagert. Das muss man ausgleichen, bevor man wieder oben ist.“
Begeistert schildert sie die Hochzeit der Weißspitzhaie, die nur
Augen für sich selbst hatten und sich paarten. „18 Jahre lang habe
ich gefilmt, was wir unter Wasser erlebt haben.“ Am schönsten war
es für Käthe Wickert auf Galapagos. „Wir haben Hammerhaie gesehen,
Seeschlangen, Seelöwen.“ Als die Fischer vom Fang kamen, wurden sie
schon von einer Reihe von Pelikanen erwartet. Und dann der schwarze
Seeleguan.“
Wer Käthe Wickert hört, wünscht sich, sie möge mit dem Erzählen
nicht mehr aufhören. Ihre Faszination fürs Tauchen teilt sich dem
Zuhörer mit. All ihre Erlebnisse sind in dem Buch, das sie ihren
Kindern widmet, genannt. Und jetzt, nachdem das Buch fertig und
veröffentlicht ist? „Jetzt arbeite ich am nächsten Buch“, lacht
Käthe Wickert. „Ich habe die Briefe meines Vaters aus den Jahren
1939 bis 1945 gefunden. Vielleicht interessiert sich jemand dafür.“
- Harald Weller
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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