Hochbegabte suchen Freunde
Kontaktbörse für Kinder von 3 bis 12 Jahren

Hochbegabte Kinder fühlen sich oft isoliert und wünschen sich Freunde, mit denen sie auf einer Wellenlänge kommunizieren können.
  • Hochbegabte Kinder fühlen sich oft isoliert und wünschen sich Freunde, mit denen sie auf einer Wellenlänge kommunizieren können.
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Region - (red). „Kind sucht kind“ heißt eine neue deutschlandweite,
kostenlose und anonyme Kontaktbörse für hochbegabte Kinder im Alter
von 3 bis 12 Jahren. Sie wurde im Mai 2017 vom Institut zur Förderung
hochbegabter Vorschulkinder (IHVO) aus Bonn ins Leben gerufen.

Viele hochbegabte Kinder fühlen sich mit ihrer hohen intellektuellen
Begabung allein und wünschen sich Spielgefährten und Freunde, die
vom Spiel- und Lernniveau zu ihnen passen. Hier soll die Kontaktbörse
helfen: Wer sein Kind per E-Mail angemeldet und anonymisiert kurz
vorstellt, erhält per E-Mail eine interne Liste mit den
Kontaktwünschen anderer Kinder. Wenn eine Familie Kontakt aufnehmen
möchte zu einer anderen Familie in der Kontaktbörse, vermittelt das
IHVO die E-Mail-Adressen. Wie die Anmeldung in der Kontaktbörse genau
funktioniert, findet sich unter:
http://www.ihvo.de/16669/kind-sucht-kind-kontaktboerse-fuer-familien/Ein
hoch begabter Junge, O-Ton: „Ich bin sieben. Als ich fünf war, habe
ich mich für Primzahlen interessiert und für Quadratzahlen, negative
Zahlen und so weiter. Mit den Kindern im Kindergarten konnte ich
darüber nicht reden, sie konnten noch nicht mal bis hundert zählen.
Auch worüber ich sonst so nachdenke, das interessiert die anderen
nicht, damit bin allein. Jetzt habe ich gelernt, „Doppelkopf“ zu
spielen, aber das ist für die anderen Kinder, die ich kenne, noch zu
schwierig. Innerlich bin ich eigentlich sehr oft allein. Meine
Schwester ist fünf. Sie liest schon Bücher. Wenn sie dann in einem
Jahr in die Schule kommt, lernt sie die Buchstaben! Bei mir war das
auch so komisch. Meine Schwester denkt sich superschöne und
superkluge Geschichten aus, die sind witzig. Ich glaube, sie findet
dafür auch keine Freundin, obwohl meine Schwester wirklich gerne eine
haben möchte, mit der sie über ihre Geschichten reden kann, die das
Geschichtenausdenken interessiert. Ich bin ja nur ihr Bruder, das ist
nicht dasselbe – und ich habe kein besonderes Talent, mir
Geschichten auszudenken. Und meine Schwester interessiert sich nicht
wirklich für Zahlen und auch nicht für minecraft. Wir haben
Spielgefährten, aber leider keine Freunde. Wir sind irgendwie anders
als die anderen Kinder, die ich kenne – aber vielleicht gibt es doch
irgendwo so welche wie uns? Und wie könnte ich sie finden?“

So empfinden und denken viele hoch begabte Kinder. Hoch begabt sind
zwei bis drei Prozent eines Jahrgangs, aber noch viele weitere Kinder
sind ihren Altersgenossen in ihrer geistigen Entwicklung sehr deutlich
voraus. Entgegen landläufigen Auffassungen sind all diese Kinder
nicht nur geistig weit entwickelt. Sie sind oft – selbst falls sie
zunächst schüchtern oder zurückgezogen erscheinen – auch in ihrer
sozial-emotionalen Entwicklung besonders weit. Sie möchten gerne
„richtige“ Freunde haben, mit denen sie auf einer Wellenlänge
kommunizieren können. In ihren Kindergartengruppen und Schulklassen
sind sie aber mit ihrer hohen intellektuellen Begabung fast immer
vereinzelt. Das heißt, ihr Bedürfnis nach Spielgefährten und
Freunden, die vom Spiel- und Lernniveau zu ihnen passen, bleibt
unerfüllt.

Weitere Informationen zum Thema Hochbegabung unter:
www.ihvo.de

Kontakt über Hanna Vock:
hannavock@ihvo.de

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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