Kirmes-Rausch in Poppelsdorf
„Lebensgefährliches Gedränge“

Herausgeber Prof. Wolfgang Alt (l.) und Autor Dr. Michael H. Faber (r.) mit Zeitzeugen bei der Buchvorstellung.  | Foto: privat
  • Herausgeber Prof. Wolfgang Alt (l.) und Autor Dr. Michael H. Faber (r.) mit Zeitzeugen bei der Buchvorstellung.
  • Foto: privat

Bonn-Poppelsdorf (red). Auf der Poppelsdorfer Kirmes „waren die Kirmeßgäste gezwungen, stets weiter zu wandern; denn wegen des Gedränges war von einem langen Aufenthalt an den Buden keine Rede. Wer nicht gehen wollte, der wurde gegangen“, notiert ein Bonner Zeitungsartikel am 4. Juli 1899. Sechs Tage ist in der Zeitung nochmals vom „zeitweise lebensgefährlichen Gedränge“ die Rede. Immer wieder berichten die Medien über Raufereien auf der Kirmes.

Um 1900 war die Poppelsdorfer Kirmes als „Klein Pützchen“ längst zu einem regional bedeutsamen Publikumsmagneten gereift. Im vergangenen Jahr hätte die Kirmes ihr 275. Jubiläum feiern können, wäre sie nicht 2016 zum letzten Mal abgehalten worden. Mit dem Titel „Kirmes-Rausch in Poppelsdorf“ hat nun der Bonner Kulturwissenschaftler Dr. Michael H. Faber die Geschichte dieses Volksfestes nachgezeichnet und jetzt im gut besuchten Saal der Poppelsdorfer Pfarrgemeinde St. Sebastian vorgestellt.

Neben Akten aus dem Bonner Stadtarchiv hat Faber für die 160 Seiten starke Publikation alle seit dem frühen 19. Jahrhundert erschienenen Bonner Zeitungen ausgewertet. Aber auch viele Zeitzeugen haben Bildmaterial und weitere Dokumente geliefert und kommen mit eigenen Kindheitserinnerungen an die Kirmes zu Wort. Somit ist das Buch weit mehr als nur eine Chronik dieses Volksfestes geworden. Es zeichnet Stimmungsbilder nach, ordnet das Festgeschehen in gesellschaftliche Zusammenhänge ein und versteht sich somit als eine Kulturgeschichte des Volksvergnügens.

Am Mittwoch, 13. April, 14 Uhr, lädt der „Poppelsdorfer Bücherladen“ in der Clemens-August-Straße zu einer Signierstunde dieses Buches ein. „Kirmes-Rausch in Poppelsdorf“ ist über den Buchhandel hinaus auch über den Förderverein Poppelsdorfer Geschichte zu beziehen: post@poppelsdorfer-geschichte.de.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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